Kanadas Wahlsieger Carney mit harter Haltung gegen Washington
«Unsere alte Beziehung mit den USA ist vorbei»

Kanadas neuer Premierminister Mark Carney positioniert sich nach dem Wahlsieg klar gegen US-Präsident Trump. Er warnt vor amerikanischen Annexionsbestrebungen und kündigt eine Neuausrichtung der Beziehungen zu den USA an.
Publiziert: 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 09:53 Uhr
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Mark Carney schwört Kanada auf eine harte Haltung gegen US-Präsident Trump ein.
Foto: Anadolu via Getty Images

Darum gehts

  • Kanadischer Premier Carney bezieht Position gegen aggressive Politik von US-Präsident Trump
  • Carney warnt vor amerikanischen Ambitionen auf kanadische Ressourcen
  • Trump forderte Kanadier auf, einer Eingliederung als 51. US-Staat zuzustimmen
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Nach dem Sieg seiner liberalen Partei bei der Parlamentswahl in Kanada hat Premierminister Mark Carney (60) klar Position gegen die aggressive Politik von US-Präsident Donald Trump (78) bezogen.

«Amerika will unser Land, unsere Ressourcen, unser Wasser», warnte Carney in seiner Siegesrede in Ottawa. Dies seien keine leeren Drohungen. «Präsident Trump versucht uns zu brechen, damit Amerika uns besitzen kann – aber das wird niemals passieren».

Man müsse aber auch anerkennen, dass sich die Welt grundlegend verändert habe. «Unsere alte Beziehung mit den USA, eine Beziehung, die auf stetig zunehmender Verflechtung beruhte, ist vorbei», sagte Carney weiter. «Wir haben den Schock des amerikanischen Verrats überwunden, aber wir sollten die Lektionen nie vergessen.»

«Haben viele, viele andere Optionen»

Carney kündigte an, er werde sich mit Trump zusammensetzen und die künftigen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen «zwischen zwei souveränen Nationen» erörtern. «Und zwar in dem vollen Bewusstsein, dass wir viele, viele andere Optionen als die USA haben.» Kanada werde seine Beziehungen «zu verlässlichen Partnern» in Europa, Asien und anderen Teilen der Welt stärken.

Die Parlamentswahl stand unter dem Druck aggressiver Zollpolitik und Annexions-Drohungen von US-Präsident Trump. Noch am Wahltag hatte Trump die Kanadier erneut aufgefordert, einer Eingliederung in die USA als 51. Staat zuzustimmen. Seine Einmischung hatte den Wahlkampf komplett auf den Kopf gestellt: Lange lagen die oppositionellen Konservativen in Umfragen scheinbar uneinholbar vorne, doch im Widerstand gegen Trump rückten die Kanadier zusammen und versammelten sich nun überwiegend hinter Carney.

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