Wahlkampf in Kanada
So scharf wird Premier Justin Trudeau kritisiert

Premier Justin Trudeau wurde bei einer Wahldebatte von seinem Konkurrenten scharf angegriffen. Die Skandale der letzten Wochen setzen dem kanadischen Ministerpräsidenten zu.
Publiziert: 08.10.2019 um 03:02 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2019 um 16:56 Uhr
Kanada mit seinen mehr als 37 Millionen Einwohnern wählt am 21. Oktober ein neues Parlament. Die meisten Umfragen sehen ein knappes Rennen zwischen Trudeau und Scheer.

Zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Kanada hat der Herausforderer von Ministerpräsident Justin Trudeau, der Konservative Andrew Scheer, den Premier scharf angegriffen. Scheer warf dem liberalen Trudeau in Ottawa vor, unehrlich mit den kanadischen Wählern umzugehen.

Dies geschah bei der Debatte der Spitzenkandidaten am Montagabend (Ortszeit). Der 47-Jährige sei weder ein Feminist noch ein Unterstützer der Mittelklasse: «Herr Trudeau, Sie sind ein Schwindler, Sie sind ein Betrüger und Sie haben es nicht verdient, dieses Land zu regieren». Trudeau reagierte nicht direkt – er kritisierte Scheer aber an anderer Stelle indirekt für seine angeblich populistischen Einstellungen.

Skandale für Trudeau zum dümmsten Zeitpunkt

Scheer lenkte die Aufmerksamkeit früh auf Trudeaus Skandale in den vergangenen Wochen und Monaten. Im September waren alte Bilder von ihm aufgetaucht, auf denen er verkleidet war und sein Gesicht dunkel geschminkt hatte. Trudeau hatte das selbst als rassistisch bezeichnet und sich entschuldigt.

Zuvor war ihm vorgeworfen worden, Ermittlungen gegen das kanadische Unternehmen SNC-Lavalin wegen Schmiergeldzahlungen in Libyen unterdrücken zu wollen. Mitte August kam eine Ethik-Kommission zu dem Schluss, Trudeau habe sich falsch verhalten.

Kanada mit seinen mehr als 37 Millionen Einwohnern wählt am 21. Oktober ein neues Parlament. Die meisten Umfragen sehen ein knappes Rennen zwischen Trudeau und Scheer und mit grösserem Abstand dahinter die Sozialdemokraten, die von Jagmeet Singh geführt werden, sowie die Grünen von Elizabeth May. Ziel der Liberalen und Konservativen ist die absolute Mehrheit der Sitze mit 170 oder mehr Mandaten im Parlament in Ottawa. (SDA)

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