Nach Leichenfunden in Kanada
Papst trifft Indigene im Vatikan

Nach den Entdeckungen von Leichenresten Hunderter Kinder an katholischen Internaten in Kanada hat Papst Franziskus Vertreter der indigenen Bevölkerung im Vatikan empfangen.
Publiziert: 28.03.2022 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2022 um 14:00 Uhr
Nach den Entdeckungen von Leichenresten Hunderter Kinder an katholischen Internaten in Kanada hat Papst Franziskus Vertreter der indigenen Bevölkerung, wie unter anderem Cassidy Caron (M), Präsidentin der Metis-Gemeinschaft, im Vatikan empfangen. Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa
Foto: Gregorio Borgia

Laut Angaben des Heiligen Stuhls waren am Montag zehn Gesandte der Métis, acht der Inuit sowie Geistliche der kanadischen Bischofskonferenz dabei. Franziskus wollte demnach zuhören und den «schmerzlichen Geschichten» der Überlebenden Raum geben, wie der Vatikan mitteilte.

Im Mai des vergangenen Jahres waren im Westen Kanadas Überreste von mehr als 200 Kinderleichen in der Nähe eines früheren Internats gefunden worden. Später tauchten auch andernorts Hunderte unmarkierte Gräber an solchen Einrichtungen auf. Die katholische Kirche verwaltete die Schulen lange Zeit. Dort waren etwa zwischen dem 17. Jahrhundert und den 1990er-Jahren Kinder der indigenen Bevölkerung untergebracht, die ihren Familien entrissen wurden.

«Das Volk der Métis hat bereits mit der schwierigen Arbeit begonnen, die Wahrheit zu hören, die unsere Überlebenden und Familien mit sich tragen», sagte eine Métis-Vertreterin nach der Audienz bei Franziskus vor Medienvertretern. Nun sei der Papst dran, bei ihrer Arbeit mitzumachen. «Wir sind nicht hier, um unser Treffen mit dem Papst zu feiern, sondern wir feiern, dass wir hier als ein Volk zusammen stehen», erklärte sie weiter.

Premierminister Justin Trudeau forderte nach dem Fund damals vom Papst, nach Kanada zu kommen und sich zu entschuldigen. In den kommenden Tagen will Franziskus weitere Vertreter der kanadischen Urbevölkerung treffen. Eigentlich sollte die Delegation schon im Dezember 2021 nach Rom kommen. Die Reise wurde wegen der Corona-Pandemie jedoch verschoben.

(SDA)

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