Kanada habe sich geweigert zu helfen, wo es habe helfen können, und damit zum "grausamen Schicksal" vieler Menschen beigetragen, die später in NS-Konzentrationslagern wie Auschwitz ermordet wurden, sagte Trudeau in Ottawa.
In seiner Rede bezog sich Trudeau auf das Flüchtlingsschiff "St. Louis". Das Schiff war im Mai 1939 mit mehr als 900 Juden an Bord auf der Flucht vor der NS-Verfolgung in Hamburg in See gestochen. Die Passagiere wurden aber weder in Kuba, noch in den USA, noch in Kanada an Land gelassen.
Die "St. Louis" musste deswegen nach Europa zurückkehren, viele der Juden wurden später von den Nazis ermordet. Die Irrfahrt des Schiffes wurde später in dem Drama "Reise der Verdammten" verfilmt.
"Die Zeit hat Kanada nicht von seiner Schuld freigesprochen oder das Gewicht der Schande gemindert", sagte Trudeau am Mittwoch. Die Entschuldigung seines Landes sei "lange überfällig". Er rief zudem die Kanadier dazu auf, sich Ausländerhass und Antisemitismus entgegenzustellen. Juden würden immer noch Opfer von Diskriminierung und Gewalt. Zuvor hatte sich der Premierminister mit einer der Überlebenden der "St. Louis" getroffen.