Kampf gegen IS
Türkei beendet Militäreinsatz in Syrien

Die Türkei beendet nach sieben Monaten ihren Militäreinsatz im Norden Syriens. Die Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und kurdische Milizen sei «erfolgreich abgeschlossen» worden. Unklar blieb, ob die Türkei ihre Soldaten aus dem Nachbarland abziehen wird.
Publiziert: 30.03.2017 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:15 Uhr
Türkische Soldaten im Norden Syriens.
Foto: Reuters

Regierungschef Binali Yildirim schloss weitere Einsätze der türkischen Armee in Syrien nicht aus. Der Einsatz «Schutzschild Euphrat» sei jedoch vorbei, sagte Yildirim im Fernsehsender NTV. «Eine mögliche Operation ab jetzt, falls erforderlich, braucht einen anderen Namen.»

Unklar blieb daher, ob die türkischen Truppen abgezogen werden sollen oder ob der Einsatz unter einem anderen Namen in einem anderen Gebiet möglicherweise fortgesetzt wird.

Einsatz «Schutzschild Euphrat»

Der Einsatz «Schutzschild Euphrat» habe zum Ziel gehabt, die Landesgrenzen der Türkei zu sichern und Attacken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) abzuwehren, erklärte der nationale Sicherheitsrat nach einer Sitzung im Präsidentenpalast in Ankara.

Die türkische Armee war im vergangenen August im Norden des Nachbarlandes interveniert, um die IS-Miliz von der türkischen Grenze zurückzudrängen.

Im Visier hatte die türkische Armee aber auch die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sind. Die Regierung in Ankara betrachtet die PKK und die YPG als terroristische Vereinigungen.

Im Zuge des Einsatzes «Schutzschild Euphrat» hatten die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen die IS-Miliz aus mehreren Städten im Grenzgebiet verdrängt.

Sie erzielten mit der Eroberung der Grenzstadt Dscharablus und anderer Orten zunächst rasche Erfolge, doch dann geriet die Offensive ins Stocken. Nach wochenlangen Kämpfen drangen die türkischen Soldaten mit Unterstützung syrischer Rebellen schliesslich im Februar in die letzte IS-Hochburg in der Provinz Aleppo ein.

Türkei und USA

Die Beendigung des Einsatzes fällt zeitlich mit dem für Donnerstag geplanten Besuch von US-Aussenminister Rex Tillerson in Ankara zusammen. Tillerson will Erdogan und seinen türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu treffen. Die NATO-Partner USA und Türkei sind sich uneins über den Umgang mit der YPG.

Die YPG ist die wichtigste Kraft innerhalb der Allianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF), die grössere Gebiete im Norden Syriens an der Grenze zur Türkei kontrollieren.

Die US-Streitkräfte schätzen die YPG als effiziente Kraft im Kampf gegen die IS-Terrormiliz und unterstützen sie mit Waffen. Ankara fordert, dass Washington die Kooperation mit ihr einstellt.

«Mit einer Terrororganisation zusammenzuarbeiten, macht die USA nicht grösser», sagte Yildirim am Mittwoch. Eine solche Kooperation sei «unmoralisch». (SDA)

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