Die internationale Bergsteigergruppe brach am 13. Mai auf, um den zweithöchsten Berg Indiens zu besteigen – den Nanda Devi. Die acht Bergsteiger sollten den Gipfel im Himalaya-Gebirge jedoch nie erreichen.
Ende Mai verlor man den Kontakt zur Gruppe. Knapp einen Monat später fand man sieben Leichen. Der Brite Martin Moran, der die Gruppe anführte, wird noch immer vermisst. Unter den Schneemassen fand man aber eine GoPro-Kamera. Diese soll nun Klarheit schaffen, was den Bergsteigern passiert ist.
Ihr Gewicht könnte Lawine ausgelöst haben
Die Aufnahmen zeigen die acht aneinander geseilten Bergsteiger auf dem Weg zum Nanda Devi, wie es auf «BBC» heisst. Ob es sich dabei um die vollständigen Aufnahmen oder nur um einen Teil handelt, ist unklar. Veröffentlicht wurde das Video von der indisch-tibetischen Grenzpolizei (ITBP) – sie haben auch die Leichen geborgen. Die Kamera lag offenbar ganz in der Nähe der Toten.
«Die GoPro ist für uns wie die Black Box eines Flugzeugs – sie gewährt uns einen Einblick in die letzten Momente der Kletterer», sagt der stellvertretende Kommissar, General A.P.S. Nambadia, bei einer Pressekonferenz. «Es war faszinierend für uns, das Filmmaterial zu sehen». Das Material werde gegenwärtig benutzt, um den Unfallhergang zu rekonstruieren. Es könne beispielsweise sein, dass das Gewicht der Gruppe eine Lawine ausgelöst hat.
Eine tödliche Saison
Die bisherige Bergsteigersaison im Himalaya-Gebirge hat bereits viele Tote gefordert. Allein elf Bergsteiger starben beim Versuch, den Mount Everest zu besteigen. Da es nur kurzzeitig gutes Wetter für einen Aufstieg gab, wollten viele Bergsteiger gleichzeitig auf den Gipfel – es kam zu regelrechten Warteschlangen.