Der Mann war 20 Jahre lang auf der Flucht. 1997 soll der heute 73-jährige Italiener in Zürich einen Mord begangen haben. Das schreibt die spanische Nachrichtenseite «larazon.es». Die spanische Polizei hat ihn nun auf der kanarischen Insel Teneriffa verhaftet.
«Die fragliche Person wurde bereits im Mai 2017 von Spanien an die Schweiz ausgeliefert», sagt Ingrid Ryser, Sprecherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements EJPD zu BLICK.
Eigentlich wurde der Italiener im Zusammenhang mit einem Überfall auf ein Schweizer Juweliergeschäft gesucht. Ihm würden Raub, Freiheitsberaubung und sexuelle Nötigung vorgeworfen, sagt Ryser.
Geiselnahme
Der Mann soll dabei äusserst brutal vorgegangen sein, schreiben spanische Medien. Demnach passte er letztes Jahr den Betreiber des Juweliergeschäfts ab, bedrohte ihn mit einer Pistole und zwang ihn, ihm Einlass in seine Wohnung zu gewähren.
Dort fesselte und knebelte er die minderjährige Tochter und die Ehefrau des Juweliers. Nachdem er ihnen Drogen gegeben hatte, missbrauchte er die Tochter sexuell.
Seinen Geiseln legte der Italiener Rucksäcke an. Diese seien mit Sprengstoff bepackt, sagte er. Wenn die Geiseln nicht täten, was er verlange, bringe er alle um.
Der Mann zwang den Juwelier, mit seinem Auto ins Geschäft zu fahren. Dort zwang er das Ehepaar, das Juweliergeschäft leerzuräumen, während er die Tochter als Geisel behielt. Kurz darauf entliess er die Familie aus seiner Gewalt und flüchtete mit der Beute.
Polizei beschlagnahmt Schmuck
Bei der Verhaftung in Teneriffa wurden bei dem in einem Wohnmobillebenden Mann grosse Mengen Schmuck sichergestellt.
Nachdem der Italiener an die Schweiz ausgeliefert worden war, stellte sich heraus, dass er wohl auch für den besagten Mord im Jahr 1997 verantwortlich ist. EJPD-Sprecherin Ryser: «Nun wird die Schweiz demnächst an Spanien ein Nachtragsersuchen übermitteln. Darin wird Spanien gebeten, die Auslieferung nachträglich für den Vorwurf des Mordes zu bewilligen.»