«Der starke Anstieg der berichteten Fälle in den zurückliegenden drei Monaten ist besorgniserregend», sagte die stellvertretende Einsatzleiterin Diane Corner am Donnerstag.
Die 12'000 Mann starke Minusca-Truppe, die vor knapp einem Jahr von Friedenssoldaten der Afrikanischen Union übernommen hatte, steht wegen zahlreicher Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe am Pranger. Vergangene Woche feuerte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon Missionschef Babacar Gaye aus dem Senegal mit den Worten: «Genug ist genug.»
Drei der neuen Fälle von Vergewaltigungen sollen von Blauhelmen aus der Demokratischen Republik Kongo begangenen worden sein. Der kongolesische Justizminister Alexis Thambwe Mwamba teilte am Donnerstag mit, er habe Ermittlungen gegen die Verdächtigen angeordnet.
Die Justiz in Marokko und Burundi ermittle ebenfalls gegen Friedenssoldaten, die aus beiden Ländern für Minusca entsandt worden waren, teilten UNO-Mitarbeiter mit. Den UNO-Regeln zufolge ist es Aufgabe der Herkunftsstaaten der verdächtigten Blauhelme, gegen diese vorzugehen, doch geschieht dies oft sehr zögerlich.
Ban hatte dies erst vergangene Woche scharf kritisiert. Sexueller Missbrauch, verübt von UNO-Truppen, sei wie «Krebs in unserem System», sagte er und drohte untätigen Ländern, sie öffentlich an den Pranger zu stellen. (SDA)