Jonathan Smith (30) trägt jetzt eine Kugel im Körper
Das sind die Helden von Las Vegas

Jonathan Smith (30) wird in den sozialen Medien als Held des Las-Vegas-Massakers gefeiert. Smith stürzte sich in den Kugelhagel. Er wurde angeschossen, hat aber mit seinem Einsatz rund 30 Menschen das Leben gerettet.
Publiziert: 03.10.2017 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:21 Uhr
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Jonathan Smith (30) hat das Blutbad von Las Vegas überlebt. Sein Mut hat rund 30 Menschen am Country-Festival «Route 91 Harvest» das Leben gerettet. Dafür fing er sich eine Kugel ein. «Ich muss möglicherweise für den Rest meines Lebens mit der Kugel leben», so Smith.
Foto: Washington Post

Mit mehreren Hundert Kugeln Munition richtete Stephen Craig Paddock (†64) am Country-Festival «Route 91 Harvest» ein Blutbad an. 59 Menschen verloren ihr Leben, 527 wurden verletzt. Paddock eröffnete das Feuer aus einem Hotelfenster des Mandalay Bay Hotels im Herzen von Las Vegas.

Auch Jonathan Smith (30), ein Service-Mitarbeiter für Kopierer, wurde angeschossen. Gleich zwei Kugeln trafen ihn. Eine steckt noch immer in seinem Nacken. Die Ärzte wollen das Geschoss vorerst nicht entfernen. Das Risiko ist zu gross. «Ich muss möglicherweise für den Rest meines Lebens mit der Kugel leben», sagt Smith zur «Washington Post».

Kugelhagel statt Feuerwerk

Smith war gemeinsam mit seinem Bruder Louis Rust am Country-Festival. Sie kamen zusammen, um Rusts Geburtstag zu feiern. Als der Kugelhagel über der Menge niederging, glaubte Smith zuerst an Feuerwerk.

Doch dann ging plötzlich das Licht aus. Er versuchte seine Familie, darunter auch Kinder, in Sicherheit zu bringen. Beim Versuch, seine kleine Nichte zu retten, wurden die beiden getrennt. Panik brach aus. Einige suchten Deckung, andere waren so verängstigt, dass sie gar nicht erst wussten, was sie tun sollten.

Rund 30 Menschen das Leben gerettet

Doch Smith zögerte nicht. «Man konnte die Schüsse hören. Mir war, als würden sie aus Richtung des Las Vegas Boulevards kommen», erinnert sich Smith. Er schnappte sich seine Familie und viele andere Menschen. «Da schiesst einer auf Menschen! Los! Rennt!» Er brachte sie zu einem nahe gelegenen Parkplatz – weg vom Las Vegas Boulevard. Dort suchten sie hinter einer Reihe parkierter Autos Schutz.

Nebenan war eine Gruppe junger Mädchen nicht gänzlich in Deckung. Smith rannte zu ihnen, forderte sie auf, sich auf den Boden zu legen. Dann wurde Smith getroffen. «Ich habe nichts gespürt. Da war nur ein warmes Gefühl in meinem Arm», erinnert sich der 30-Jährige.

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Dank Smith überlebten rund 30 weitere Menschen. Auf den sozialen Medien wird er deswegen als Held gefeiert – etwa via Twitter von Chelsea Clinton. Smith hat aufgrund der Schiesserei schwere Verletzungen davongetragen, konnte das Spital inzwischen aber bereits wieder verlassen.

Nicht so viel Glück hingegen hatte Sonny Melton (†29). Er wurde als erstes Opfer des Blutbads von Las Vegas identifiziert. Melton verlor sein Leben, als er seine Frau Heather vor Paddocks Kugelhagel in Sicherheit bringen wollte.

Auch Charleston Hartfield (†34), Polizist beim Polizeidepartement der Stadt Las Vegas, zählt zu den 59 Opfern der Bluttat. Der Veteran war zum Zeitpunkt des Massakers nicht im Dienst. Gemäss engen Freunden soll auch er versucht haben Menschenleben zu retten, wobei er letztlich sein eigenes liess. (rad)

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