Finanzminister Nadhim Zahawi stellte im Sender Sky News am Mittwoch neben Steuersenkungen den Bau von 100 Schulen im Land in Aussicht, sollte er Johnson als konservativer Parteichef und Premier beerben. Auch einige weitere der acht Kandidatinnen und Kandidaten versuchten, die 358 Tory-Abgeordneten mit dem Versprechen von Steuersenkungen hinter sich zu bringen.
Einen etwas anderen Ton schlug Ex-Finanzminister Rishi Sunak an, der derzeit als Favorit gilt. Er sagte dem «Telegraph», er wolle an die Tradition von Ex-Premierministerin Margaret Thatcher anknüpfen und Steuern «verantwortungsvoll» senken. «Man muss zuerst verdienen, was man ausgibt», sagte er.
Kritik erntete Sunak aus dem Lager der Unterstützer von Aussenministerin Liz Truss. Kulturministerin Nadine Dorries bezichtigte das Team um Sunak «schmutziger Tricks», um sich im Auswahlverfahren einen Vorteil zu verschaffen. Truss gilt neben Handels-Staatssekretärin Penny Mordaunt als eine der Favoritinnen.
Ebenfalls noch im Rennen sind Chefjustiziarin Suella Braverman, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat, Ex-Gesundheitsminister Jeremy Hunt und die Abgeordnete Kemi Badenoch.
Das Auswahlverfahren geht am Mittwoch in die zweite Runde. Von 14.30 bis 16.30 Uhr (MESZ) sind die Tory-Abgeordneten zur Stimmabgabe aufgerufen. Um 18 Uhr (MESZ) wird mit einem Ergebnis gerechnet. Nur wer 30 Stimmen oder mehr erhält, bleibt im Rennen. Die Abstimmungen in der Fraktion werden so lange fortgesetzt, bis nur noch zwei Kandidaten übrig sind. Diese sollen sich dann einer Stichwahl der Parteimitglieder über den Sommer stellen. Ein Johnson-Nachfolger soll am 5. September gekürt werden.
(SDA)