Der Geheimdienstausschuss des US-Senats nahm die Verhörpraktiken des US-Geheimdienstes CIA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 unter die Lupe und erstellte einen 6300-seitigen Bericht. Eine 500-seitige Zusammenfassung davon soll heute veröffentlicht werden.
Wie amerikanische Medien schon jetzt berichten, werden darin die brutalen Verhörmethoden wie Waterboarding nicht nur kritisiert, sondern die Folterungen werden im Wesentlichen auch als wirkungslos beschrieben. Zudem habe die CIA Regierungsbeamte über den Erfolg des Programmes getäuscht.
«Sie sind Patrioten»
Der frühere US-Präsident George W. Bush hat sich bereits im Vorfeld der Veröffentlichung in Verteidigungs-Stellung gebracht: «Wir können uns glücklich schätzen, Männer und Frauen zu haben, die bei der CIA hart für uns arbeiten», sagt er in einem CNN-Interview. «Sie sind Patrioten, und was immer der Bericht sagt: Wenn er ihre Beiträge für unser Land herabwürdigt, dann liegt das völlig daneben.»
Dass den brutalen Verhörmethoden im Bericht eine weitgehende Wirkungslosigkeit beschieden wird, scheint auch Bushs damaligen Stellvertreter Dick Cheney nicht zu beirren: Das Programm sei «vollkommen gerechtfertigt» gewesen, sagt Cheney der «New York Times». So hätten «weitere Massenangriffe» auf die USA verhindert werden können.
Die USA bereiten sich auf mögliche Unruhen im Ausland nach der Veröffentlichung des Berichts vor. Das Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben seine Kommandanten weltweit zu Vorsichtsmassnahmen aufgerufen. Soldaten, Einrichtungen und Botschaften sollen verstärkt geschützt werden, sagt Heeresoberst Steve Warren. Auch Aussenminister John Kerry warnt vor möglichen Ausschreitungen.
Teile geschwärzt
Die US-Regierung unterstütze, dass der Report publik gemacht werde, erklärt der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest. Schon jetzt ist jedoch klar, dass Teile der 500-seitigen Zusammenfassung geschwärzt sein werden. «Wir haben so viel von dem Bericht freigegeben, wie wir können», sagt Earnest. (SDA/noo)