Jetzt will er ihn sich tätowieren lassen – Tattoo-Experte erklärt, wie schmerzhaft das wird
Schwarzem Mann wird weisser Penis transplantiert

Einem Mann (40) aus Südafrika wurde jüngst ein Penis transplantiert. Doch der Patient ist dunkelhäutig, der Spenderpenis weiss. Nun will sich Südafrikaner das Gemächt schwarz tätowieren lassen. Der Zürcher Tätowierer Alessandro Schirone warnt.
Publiziert: 24.05.2017 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:42 Uhr
Ein Mann aus Südafrika will sich den Penis schwarz tätowieren lassen. Die Schmerzen dürften unvorstellbar sein. (Symbolbild)
Foto: ALY SONG

Vor 17 Jahren verlor ein Mann (40) aus Südafrika durch eine missglückte traditionelle Beschneidung sein bestes Stück. Nun konnten Ärzte in Kapstadt dem armen Südafrikaner helfen. In einer fast zehnstündigen Operation gelang den Medizinern die hochkomplexe Penistransplantation. Der dunkelhäutige Patient kann sich also freuen – schon bald wird sein neues bestes Stück voll einsatzbereit sein. Innerhalb der nächsten sechs Monate soll sein Penis alle natürlichen Funktionen erfüllen.

Ärzte der Stellenbosch University und des Tygerberg Academic Hospital in Kapstadt gelang die spektakuläre Penistransplantation.
Foto: Stellenbosch University

Doch damit ist der Leidensweg des 40-Jährigen nicht vorbei. Denn dummerweise gehörte der transplantierte Penis einem weissen Spender. Deswegen will der Mann den Farbunterschied durch eine Tätowierung korrigieren lassen, wie «NYDailyNews» berichtet.

Barbarische Schmerzen

Ob der Mann sich aber wirklich diesen äussert schmerzhaften Eingriff antun wird, daran zweifelt der erfahrene Tätowierer Alessandro Schirone. Er ist Inhaber des Tatoo-Studio «Tattoo Nero Ink» in Schlieren. Als BLICK ihm vom Vorhaben des Mannes erzählt, schüttelt Schirone den Kopf: «Der muss wirklich derb sadomasochistisch veranlagt sein.»

Die Schmerzen solcher Penis-Tatoos seien barbarisch. «Ohne Schmerzmittel ist das nicht auszuhalten. Wenn ich da die Nadel ansetze, dann beginnt die Hölle.» Eine komplette Penis-Tätowierung hält er deswegen für schwierig.

Schlaff oder steif

Für das besondere Tattoo des Südafrikaners, den Penis einheitlich schwarz einzufärben, gibt es zwei Methoden, erklärt Schirone. «Bei der ersten wird der Penis lang gezogen und dann im schlaffen Zustand tätowiert. Am besten ist man da zu zweit. Einer hält den Penis, der andere tätowiert. Die zweite Methode ist dagegen nur was für hartgesottene Freunde von unvorstellbaren Schmerzen, sagt der erfahrene Tätowierer.

Alessandro Schirone, Inhaber des Tatto-Studio «Tattoo Nero Ink», hat schon viel gesehen. Dass sich der Mann aus Südafrika tatsächlich den Penis komplett schwarz tätowieren lassen wird, bezweifelt er. Die Schmerzen und der Aufwand sind zu gross, so Schirone.
Foto: Tattoo Nero Ink

Denn bei dieser würde der Penis im steifen Zustand tätowiert. Das Problem bei dieser Methode: Sobald die Nadel das gute Stück berührt, wird es sofort wieder schlaff. Es ist also ein abwechselndes Prozedere zwischen Erektion bekommen und Tätowieren. Dass sich jemand schon mal nach der zweiten Methoden den Penis habe tätowieren lassen hat, glaubt Schirone nicht und lacht dabei. «Das ist ein Mythos, den sich Tätowierer immer mal wieder erzählen.»

Egal, welche Methode der Südafrikaner wählen wird, ein Spaziergang wird der Eingriff sicher nicht. Denn neben den grossen Schmerzen ist solch ein Tattoo auch äusserst zeitaufwendig. «Um den Penis wirklich schwarz zu bekommen, braucht man eine Magnum-Nadel, die flächendeckend arbeitet. Da sitzt man dann sicher einen ganzen Tag dran, wenn nicht sogar noch länger, um den Penis schwarz zu tätowieren.» Zudem kostet das – nicht nur Zeit, sondern auch ganz schön viel Geld. Schirone schätzt den Preis auf mehrere Tausend Franken. Ob dem Südafrikaner sein bestes Stück so viel wert ist? (jmh)

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