«Ich bin sicher, dass sie ihn nicht getötet haben – eine Mutter weiss das!»
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Willy (†21) zu Tode geprügelt:«Wenn ich an Willys Mutter denke, wird mir schlecht»

Willy (†21) von Kampfsportlern zu Tode geprügelt
Jetzt spricht die Mutter der mutmasslichen Mörder

Die herzlose Tat geschah in der italienischen Stadt Colleferro: Vergangenen Samstag wurde Willy Monteiro Duarte (†21) von vier Muskelprotzen tot geprügelt. Jetzt meldet sich die Mutter der mutmasslichen Täter. Sie glaubt an die Unschuld ihrer Söhne.
Publiziert: 09.09.2020 um 19:28 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2020 um 11:36 Uhr
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Die Mutter Antonietta B. und ihre Söhne M. und G. B. auf einem Familienbild.

Der Tod von Willy Monteiro Duarte (†21) macht wütend und traurig. Der junge Mann wurde vergangenen Samstag in der italienischen Stadt Colleferro von Kampfsportlern tot geprügelt, weil er einen Streit schlichten wollte. Vier Männer wurden gleich nach der Tat festgenommen, unter ihnen die beiden Brüder G.* und M. B.* (24 und 25).

Die Mutter der beiden glaubt fest an die Unschuld ihrer Söhne. «In dieser Nacht waren sie als Friedenswächter dort, sie hätten niemals auf einem Kind herumgehackt», sagt Antonietta B.* (55) in einem Interview mit «Corriere Della Sera».

Mutter der mutmasslichen Mörder sendet ihr Beileid

«Meine Kinder müssen bezahlen, wenn sie etwas Falsches gemacht haben», sagt die Mutter. «Aber nicht für das, was sie nicht getan haben!» – «Ich bin sicher, dass sie ihn nicht getötet haben – eine Mutter weiss das!»

Sie sendet der Mutter des Opfers ihr Mitgefühl: «Wenn ich an Willys Mutter denke, wird mir schlecht», sagt Antonietta B. «Ich weiss, dass ihr Leben zerstört ist und nichts mehr so sein wird wie zuvor.»

Auch die beiden Brüder bestreiten, für den Tod des 21-Jährigen verantwortlich zu sein. «Wir haben ihn nicht angefasst», sagen G. und M. B. laut «ansa.it» im Verhör. «Wir griffen nur ein, um den Streit aufzulösen.»

Ein Freund war in der Tatnacht dabei

Willy Monteiro Duarte war in jener Nacht mit Freunden unterwegs, als er den besagten Streit zwischen einem Bekannten von ihm und einem fremden Mann schlichten wollte. Sein Freund Lorenzo hat den Tod von Monteiro mitansehen müssen.

«Ich stehe immer noch unter Schock, ich habe zwei Tage nicht geschlafen und erlebe diese Momente noch einmal», sagt Lorenzo gegenüber «la Repubblica». «Ich sah ihn sterben. Ich werde nie in der Lage sein, die Szenen aus meinem Kopf zu bekommen.»

«Es ging alles sehr schnell», sagt Lorenzo. An vieles könne er sich nicht mehr erinnern. Nachdem die Täter mit dem 21-Jährigen fertig waren, ging Lorenzo zu seinem Freund. «Ich blieb eine Stunde lang in seiner Nähe, vielleicht weniger», sagt er. «Es ist eine unglaubliche Tragödie!»

«Wie Bestien» prügelten sie auf den jungen Mann ein

Weitere Augenzeugen wollen gesehen haben, was in jener Samstagnacht geschah: Vier Muskelprotze dreschen auf den wehrlosen Willy Monteiro ein. Der 21-Jährige fällt zu Boden. Mit ihren Knien drücken sie gegen sein Brustbein und treten gegen seinen Kopf.

«Wie Bestien» sollen die Männer auf den jungen Mann eingeprügelt haben, sagt eine Augenzeugin. Passanten rufen daraufhin die Polizei und notieren das Kennzeichen der mutmasslichen Täter. Am Donnerstag wurden sie verhört. (hac)

*Namen geändert

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