Seit das Schweizer Au-pair M.S.* in Houston im US-Bundesstaat Texas Opfer eines aufdringlichen Uber-Chauffeurs wurde (BLICK berichtete), sind zehn Tage verstrichen. Doch die junge Frau steht noch immer unter Schock.
Der Fahrer half ihr am Ziel mit dem Gepäck – und küsste und begrapschte sie dabei. «Ich versuchte, ihm auszuweichen», sagt sie zu BLICK. «Aber er war sehr forsch.»
Der Schweizerin gelang es, sich vom Grapscher loszureissen. Sie rannte ins Haus ihrer Gastfamilie. «Ich war so geschockt», sagt S. «So etwas habe ich ganz einfach nicht erwartet.» Sofort erzählte sie ihrer Gastmutter vom Vorfall. Diese brachte S. zur Polizei. Dort erstattete die Schweizerin Anzeige gegen den Chauffeur.
«Die Familie hat mich in den letzten Tagen liebevoll betreut», sagt S. Auch von dem lokalen Au-pair-Programm erhielt sie Unterstützung. «Alle kümmern sich sehr gut um mich», sagt sie. Sie hätte auch einen Psychologen aufsuchen können, das wollte sie jedoch nicht. «Es geht mir schon etwas besser.»
M.S. fordert neue Regeln
«Die Polizei kümmert sich nun um meinen Fall», sagt die Schweizerin. Es gehe ihr aber nicht darum, den Fahrer ins Gefängnis zu bringen – sie wolle etwas bewirken. «Die Uber-Fahrer sind in Houston polizeilich nicht registriert. Einen Strafregisterauszug müssen sie auch nicht vorweisen.» Das dürfe nicht sein. Denn so könne eigentlich jeder Uber-Chauffeur werden – auch schwarze Schafe.
S. fordert deshalb Massnahmen: «Ich möchte, dass alle Fahrer überprüft und mit Fingerabdruck registriert werden.» Deshalb hat sie sich auch an die Medien in den USA gewandt. Niemand soll erleben müssen, was ihr widerfahren sei, sagt die Schweizerin.
In Houston sind die Uber-Chauffeure schon seit längerem ein Thema. In den Medien wird bereits jetzt heiss über den Fall des Au-pairs diskutiert.
Die USA will sie nach dem Vorfall aber nicht verlassen: «Ich habe mich schon zu sehr in das Land verliebt.» Den Fahrdienst Uber wirds sie jedoch nicht mehr benutzen.
* Name der Redaktion bekannt