Es sah aus wie ein Sonnenbrand – doch die Verletzungen waren heimtückisch und kosteten eine Zweijährige das Leben. Das Drama in Halle (D) bewegt über die Landesgrenzen hinaus.
Die kleine Sophie lebte mit ihrer 36-jährigen Mutter, ihrem 37-jährigen Vater und den beiden Schwestern (1, 4) in Halle an der Saale, die Grossmutter (63) wohnt einen Stock darüber, schaut immer wieder zu ihren Enkelkindern.
«Ich wollte Sophie abduschen»
So auch am Sonntag, als die Eltern und die beiden anderen Töchter auf einen Spaziergang gehen, wie sie «Bild» erzählt. Sophie habe mit ihrer Puppe gespielt, habe normal gewirkt. Dann geschieht es: «Sophie ist einfach weggedämmert», sagt sie zur Zeitung. Die Kleine wird bewusstlos, rührt sich nicht mehr. Auch der Notarzt kann nichts mehr tun – die Zweijährige stirbt.
Grund: Der Vorfall in der Dusche am Freitagabend. Ihr Vater sagt weinend zur «Bild»: «Ich wollte Sophie abduschen. Als ich dann wärmer stellte, lief kochend heisses Wasser aus dem Durchlauferhitzer Sophies Rücken hinab.»
Angst vor dem Jugendamt
Laut der Mutter habe Sophie danach weder geschrien noch gejammert, die Verbrennung habe ausgesehen wie ein Sonnenbrand. Die Grossmutter kühlt die Verbrühungen mit Quark.
Medizinische Hilfe holen die Eltern nicht – aus Angst vor dem Jugendamt, sagen sie zur «Bild». Da der früher drogenabhängige Vater Sophie einst fallen gelassen hatte und sie sich den Oberschenkel brach, sei das Kind ihnen für sechs Wochen weggenommen worden.
Der Leichnam des Mädchens wird derzeit obduziert.