Barack Obama (56) hat das Rampenlicht gemieden, seit er nicht mehr US-Präsident ist. Nur sehr selten hat er sich zur Politik seines Nachfolgers Donald Trump (72) geäussert. Jetzt, gut drei Monate vor den Halbzeitwahlen in den USA, bricht Obama sein Schweigen.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte der Demokrat am Mittwoch ohne Vorankündigung und grosses Tam-Tam eine Liste mit den Namen von 81 Parteikollegen. Sie kämpfen am 6. November entweder um einen Sitz im Senat oder Repräsentantenhaus. Einige von ihnen stehen als Gouverneur ihres Bundesstaates zur Wahl.
Obama unterstützt erste afroamerikanische Gouverneurskandidatin der Demokraten
Die spannendsten Namen auf seiner Liste sind Harley Rouda und Stacey Abrams. Rouda tritt in Kalifornien gegen den republikanischen Abgeordneten Dana Rohrabacher an. Das Rennen im Sonnenstaat des Landes ist für die Demokraten besonders wichtig, um die Mehrheit im Repräsentantenhaus erlangen zu können.
Abrams will die Gouverneurswahl im US-Staat Georgia gewinnen. Sie sorgte im Mai 2018 für internationales Echo, weil sie als erste dunkelhäutige Frau der US-Geschichte von einer der beiden grossen Parteien für ein Gouverneursamt aufgestellt wurde. Jetzt will Abrams die erste afroamerikanische Frau werden, die zum Gouverneur eines Staates gewählt wird.
«Chancen, Allianzen und Ansehen wiederherstellen»
In einem weiteren Tweet erklärte Obama seine Unterstützung für die 81 Demokraten auf seiner Liste. Dabei konnte er sich einen Seitenhieb auf die aktuelle Politik von seinem Nachfolger Donald Trump nicht verkneifen. Obama schrieb: «Ich bin zuversichtlich, dass sie gemeinsam dieses Land, das wir lieben, stärken werden, indem sie die Chancen wiederherstellen, unsere Allianzen und unser Ansehen in der Welt wiederherstellen und unser grundlegendes Engagement für Gerechtigkeit, Fairness, Verantwortung und Rechtsstaatlichkeit aufrechterhalten.»
Mit dem Wort «wiederherstellen» spielte Obama darauf an, dass er mit Trumps Entscheidungen nicht einverstanden ist. Er erhofft sich durch die Wahl seiner Parteikollegen eine Mehrheit im Repräsentantenhaus, was die Entscheidungsfähigkeit von Trump zumindest einschränken würde.