Auf einen Blick
- Ben lebt seinen Kindheitstraum
- Der Brite geniesst die Freiheit und die Natur um sich herum
- Miete, Strom und Wasser kosten ihn nur 90 Pfund pro Woche
Einige träumen von einem grossen Haus mit Garten, wo vielleicht einmal die Kinder unbeschwert herumtollen können und Hunde sich mit dem Rasensprenger vergnügen. Andere arbeiten auf ein Loft in einem hippen Trendquartier hin, wo sich die Nachbarn im offenen Treppenhaus bei einem Glas Rosé vom Biowinzer über den kurligen Typen von 3a das Maul zerreissen. Ben John (38) hatte schon als Kind einen anderen Traum. Und diesen hat er sich erfüllt.
Ben wuchs in einer Sozialsiedlung in der englischen Grossstadt Leeds auf. Mit 23 zog er nach Bournemouth an die Südküste von Grossbritannien. Dort lebte er sich aus, hatte Spass und wurde ein Teil der Gesellschaft. Doch vor sechs Jahren realisierte er, dass er es in seinem «depressiven» Betonzuhause nicht mehr aushält, wie er dem «Mirror» erzählt. Es musste sich etwas ändern.
Die meiste Zeit verbringt er «gemütlich» drinnen
Er ergatterte einen Wohnwagen für 1000 Pfund (gut 1100 Franken) und suchte sich ein hübsches Plätzchen in der Natur, wo er sein neues Zuhause hinstellen konnte. Vor einem Jahr dann durfte es ein Upgrade sein. Ben holte sich ein neueres Modell und baute ein Vorzelt hinzu, um einen separaten Wohnbereich zu kreieren. Unter diesem befindet sich jetzt sein Wohn- und Esszimmer. Die meiste Zeit verbringe er aber «gemütlich» drinnen.
Heute zahlt er für Miete, Strom und Wasser pro Woche 90 Pfund (knapp 100 Franken). Im Sommer geht es gar noch billiger, da dann der Strom nur mit 20 Pfund zu Buche schlägt. Doch des Geldes wegen hat Ben, der als Content Creator und mobiler Coiffeur arbeitet, den Wechsel aus der Stadt rein ins Grüne und in seinen Wohnwagen nicht gemacht.
Früher wollte er mit den Fahrenden mitgehen
«Es ist die Freiheit, die ich liebe. Rund um mich herum ist Natur. Es ist mein eigener Raum», schwärmt Ben. So zu leben, sei schon immer sein «Kindheitstraum» gewesen. Früher habe er mit den Fahrenden mitziehen wollen. Dass ein solches Leben nicht jedermanns Sache ist, ist ihm bewusst. Man müsse die eigene Toilette leeren, und auch der Wassertank will von Zeit zu Zeit gefüllt werden. Doch eines Tages zurückzugehen in einen Betonbau ist für ihn unvorstellbar.
«Jeder, der hierherkommt, findet es wirklich friedlich und ruhig. Es bringt einen weg von all diesem Gehetze. Du kannst dich ganz deinen Gedanken widmen.» Ben, der mit ADHS lebt, teilt sein Leben auf Tiktok und sagt, dass er viele Menschen mit seinem Lebensstil inspiriere.