Jetzt kommt es aber dick
US-Navy lockert Körperfett-Richtlinien

Nachdem immer mehr Seeleute zu viel auf den Rippen hatten und deshalb nicht den Anforderungen der Marine gerecht wurde, passte diese nun ihre Vorgaben an.
Publiziert: 08.03.2016 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:35 Uhr
Officer Lentoyi White beim Bauchmuskeltraining mit Officer Thereas White, in der Vorbereitung auf den Navy-Fitnesstest.
Foto: AP/Lenny Ignelzi

Tausende Seemänner können aufatmen: Obwohl sie den physischen Richtlinien der amerikanischen Navy nicht mehr gerecht werden, dürfen sie ihren Job behalten.

Scheinbar hätte die Marine-Soldaten zu viele talentierte Seemänner entlassen müssen, weil diese schlicht zu dick wurden. Also passte die US-Navy ihre Ansprüche an.

Prüfung mit abgeschwächten Werten

Nun dürfen auch alle Marine-Angehörige, die den Fitnesstest in der Vergangenheit drei oder mehrere Male nicht bestanden haben, noch einmal zur Prüfung mit abgeschwächten Werten. Normalerweise wären sie nach dem dritten Misserfolg entlassen worden.

Sie würden die Standards nicht herabsetzen, sondern sich der Realität anpassen, sagt Ray Mabus, der Minister der US-Navy zu «The Guardian». Die Menschen seien heute generell grösser, aber deswegen nicht unbedingt fett.

Fettabsaugen für die Navy-Karriere

Viele der verzweifelten Soldaten und Soldatinnen sahen ihre einzige Chance zuvor nur noch im Fettabsaugen, Schlucken von Diätpillen und anderen drastischen Massnahmen, um ihre Karriere zu retten.

Neu dürfen die Männer bis zu 26 Prozent Körperfett mitbringen, Frauen sogar 36. Zuvor war das Maximum bei 22 Prozent, respektive 33 Prozent schreibt «Oregon Live». Zum Vergleich: Bei mittelmässig trainierten Männern im zwischen 20 und 40 Jahren rechnet man mit einem durchschnittlichen Körperfettanteil von rund 21 Prozent.

Zwei Drittel der Amerikaner nicht für die Armee geeignet

Die Anzahl der Seemänner, die von der Navy ausgesondert werden müssten, verdoppelte sich zwischen 2011 und 2014. In nur drei Jahren stieg diese Zahl von 694 auf 1536 Betroffenen, schreibt «The Guardian».

Gleichzeitig zeigte 2014 eine Studie des Pentagons, dass rund zwei Drittel der Amerikaner nicht geeignet sind für die Armee aufgrund von Gesundheitsproblemen, Fettsucht und ungenügender Ausbildung. (kra)

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