«Was in der Crew-Bar passiert, bleibt in der Crew-Bar», sagt Danielle Gauer. Sie ist Tänzerin auf einem Kreuzfahrtschiff und kennt das ungezügelte Verhalten der Mannschaftsmitglieder nach dem Dienst.
Auf der Queen Mary 2 ist damit jetzt Schluss. Nach einem tragischen Zwischenfall gilt für die Crew an Bord ein Alkoholverbot.
Lautsprecherdurchsagen wecken die Crew
In der Nacht auf Samstag: Die Queen Mary schippert über den Atlantik auf dem Weg von Southampton (GB) nach New York. Die Crew feiert nach der Schicht ausgelassen. Auf Deck sieben fliesst der Alkohol. Das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen. Der Küchenchef erscheint nicht zum Dienst.
Mindestens vier Lautsprecherdurchsagen holen die Crewmitglieder aus ihrem Schlaf: Favio Onate Ordenes soll zum Dienst antreten. Aber der 26-jährige Chilene erscheint nicht.
Passagiere helfen bei der Suche
Gegen 10.40 Uhr dreht das Kreuzfahrtschiff um und die Suche beginnt. Der Kapitän hält auch die Passagiere an, bei der Suche mitzuhelfen. «Jedes zusätzliche Augenpaar hilft», soll Kevin Oprey gesagt haben. Hunderte folgen dem Aufruf, schreibt ein Zeuge auf Twitter.
Aber die Sicht ist schlecht. Wegen dichtem Nebel und dem eiskalten Wasser stellt der Kapitän die Suche am Sonntagabend ein.
Die Reederei Cunard Cruises hat sich wegen der laufenden Untersuchungen noch nicht zum Fall geäussert.
Crewmitglieder sagen später zum «Telegraph», der Chefkoch habe am Abend zuvor viel getrunken. «Er weinte und schrie, dass er sich über Bord werfen werde. Aber keiner hat ihm geglaubt», so ein Zeuge. «Es ist unglaublich traurig. Die Stimmung an Bord ist einfach nur bedrückt.» (mad)