Rund 20 Klimaaktivistinnen und Klimaktivisten der «Letzten Generation» tauchen am Dienstag vor dem Kanzleramt in Berlin auf. Sie pinseln «Olaf lügt» an die Wand, lassen sich auch von einem Polizeibeamten zunächst nicht aufhalten. Bis schliesslich Verstärkung eintrifft.
Ein Polizist in Zivil geht dabei äusserst rabiat vor, wie ein Video zeigt, das die «Letzte Generation» auf X teilt. Er reisst zuerst eine Aktivistin zu Boden, drückt ihr das Knie in den Rücken, dreht ihr den Arm auf den Rücken und fügt ihr offensichtlich Schmerzen zu.
Ihm drohen dienstrechtliche Konsequenzen
Schliesslich zwingt er eine weitere Aktivistin zu Boden. Dieser entreisst er einen Farbpinsel und schmiert mit diesem der ersten Aktivistin Farbe ins Gesicht. Der Mann legt den Frauen danach Handschellen an.
Jetzt drohen dem Mann dienstrechtliche Konsequenzen für sein Verhalten. Eine Sprecherin bestätigt der «Berliner Zeitung», dass der Mann in Zivil tatsächlich Berliner Polizist sei. Die zuständige Fachdienststelle des Landeskriminalamtes ermittle bereits gegen den Beamten. Ihm drohen ein Disziplinarverfahren und ein anschliessendes Strafverfahren.
«Gewalt gegen Gewaltfreiheit niemals gerechtfertigt»
Daniel Peter, Anwalt für Strafrecht, sagt zu RTL: «Es könnte ein Verfahren wegen Körperverletzung auf ihn zukommen, besonders dann, wenn die Farbe möglicherweise sogar giftig ist und gesundheitliche Schäden aufweisen kann.»
Eine Sprecherin der «Letzten Generation», Irma Trommer, sagt zu RTL, dass der Vorfall «erschreckend» sei. Die Polizei habe klare Vorgaben, wie sie sich verhalten solle. Die Aktionen der «Letzten Generation» seien immer gewaltfrei. «Deswegen ist die Gewalt gegen Gewaltfreiheit niemals gerechtfertigt.» Laut Trommer sei der Polizist klar überfordert gewesen und habe mit seinem Verhalten seinen persönlichen Unmut ausgedrückt – was aber «keinen Platz haben sollte bei der Polizei».