Die Lage habe sich in dem von einem bewaffneten Konflikt gezeichneten Land im vergangenen Jahr weiter verschärft, hiess es am Dienstag weiter.
Rund drei Millionen Kinder seien von Unterernährung bedroht, warnten die UNO-Organisationen. Die akut bedrohten sieben Millionen Einwohner machen rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung aus. Für weitere sieben Millionen sei die Lage prekär.
Der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, Jamie McGoldrick, sagte, die Zahlen zeigten das «Ausmass der humanitären Krise» in dem Land, die «eine der schlimmsten der Welt ist und sich weiter verschlimmert».
Im Jemen kämpfen seit September 2014 die Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und andere Gruppen, die dem ehemaligen Präsidenten Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Luftangriffe auf die Rebellen. Nach UNO-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem saudiarabischen Eingreifen mehr als 6400 Menschen getötet.
Der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Ould Cheikh Ahmed, schlug unterdessen einen Fahrplan für eine friedliche Beilegung des Konflikts im Jemen vor. Auf der Grundlage der UNO-Resolution 2216 solle eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden, sagte der Sondergesandte in einer Stellungnahme für den UNO-Sicherheitsrat. Gespräche mit den Konfliktparteien.
Die Resolution 2216 sieht einen Rückzug der Huthi-Rebellen und ihrer Verbündeten aus den Gebieten vor, die sie seit 2014 besetzt haben. Sie sollen die Hauptstadt Sanaa freigeben und ihre Waffen abgeben. Die Regierung Jemens widersetzt sich der Bildung einer Einheitsregierung, solang die Aufständischen sich nicht zurückgezogen und ihre Waffen übergeben haben.