Bürgerkrieg im Jemen
Neue Kämpfe in Hafenstadt Hodeida trotz Waffenruhe

Dubai – In der jemenitischen Hafenstadt Hodeida wird trotz der vereinbarten Waffenruhe weiter gekämpft.
Publiziert: 18.12.2018 um 01:30 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 08:30 Uhr
Im Bürgerkriegsland Jemen wird trotz einer Waffenruhe weiter gekämpft. (Symbolbild)
Foto: KEYSTONE/AP/HANI MOHAMMED

Auch nach Inkrafttreten der Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit, 22.00 Uhr MEZ) dauerten die Gefechte im Osten der Stadt an, wie ein Regierungsvertreter sagte. Regierung und Huthi-Rebellen hatten sich am vergangenen Donnerstag bei ihren Gesprächen unter Uno-Vermittlung in Schweden auf eine Waffenruhe geeinigt. Ursprünglich sollte die Feuerpause schon in der Nacht zu Freitag in Kraft treten. Sie erwies sich aber als brüchig, die Kämpfe in der Stadt dauerten an.

Später wurde der offizielle Beginn der Waffenruhe auf Dienstag 00.00 Uhr (Ortszeit) verschoben. Die Vereinbarung gilt für das von den Rebellen kontrollierte Hodeida und den dortigen Hafen.

Hodeida ist strategischer wichtiger Punkt

Der von den Huthis kontrollierte Hafen in Hodaida an Jemens Westküste ist zentral für die Versorgung des Landes. Regierungstruppen hatten über Monate versucht, ihn einzunehmen. Sie werden dabei mit Luftangriffen einer internationalen Koalition unterstützt, an deren Spitze Saudi-Arabien steht. Die Regierung und ihre Verbündeten lassen nur eingeschränkt Schiffe mit Gütern über das Rote Meer nach Hodeida.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach Uno-Angaben wurden in dem Bürgerkrieg bereits mehr als 10'000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten.

Darum geht es im Jemen-Krieg

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

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