In der saudischen Grenzstadt Nadschran starb ein pakistanischer Gastarbeiter im Artilleriefeuer der Huthis, wie der örtliche Zivilschutz. Vier saudische Bürger erlitten Verletzungen bestätigte.
Saudische Kampfflugzeuge bombardierten darüber hinaus Huthi-Stellungen in der Stadt Tais und in der östlichen Provinz Marib, berichteten Augenzeugen. In der südlichen Hafenmetropole Aden rückten die Aufständischen trotz der saudischen Luftangriffe weiter vor, sagten örtliche Journalisten.
Über der nördlichen Provinz Saada, dem Kernland der Huthis, schossen die Rebellen offenbar ein marokkanisches Kampfflugzeug ab. Der Fernsehsender der Rebellen berichtete am Montag, die Luftabwehr habe über Wadi Nuschi in Saada ein gegnerisches Flugzeug vom Himmel geholt. Der Sender zeigte Bilder mit jubelnden Huthis neben einem Flugzeugwrack mit marokkanischer Kennung auf einem Flügel.
Kurz zuvor hatte das zur arabischen Militärkoalition gehörende Marokko einen seiner Kampfjets als vermisst gemeldet. Der Kontakt zum F-16-Kampfflugzeug und seinem Piloten sei am Sonntagnachmittag abgerissen, hiess es in einer Erklärung der marokkanischen Streitkräfte.
Ein an einer Erkundungsmission in niedriger Flughöhe in einer bergigen Region beteiligtes zweites Flugzeug habe nicht feststellen können, ob sich der Pilot mit dem Schleudersitz habe retten können. Marokkanischen Medienberichten zufolge ist das nordafrikanische Land mit sechs F-16-Kampfjets an den Angriffen der Militärkoalition gegen mutmassliche Rebellenstellungen im Jemen beteiligt.
Das Politbüro der Huthi-Rebellen und die mit ihnen verbündeten Militäreinheiten hatten am Wochenende erklärt, dass sie sich an einer von der internationalen Militärkoalition angekündigten fünftägigen Waffenruhe beteiligen wollen. Diese soll am späten Dienstagabend (21 Uhr MESZ) in Kraft treten, damit die notleidende Bevölkerung mit Hilfsgütern versorgt werden kann.
Die Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Soldaten des ehemaligen jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Am Montag setzte sie ihre Angriffe in der Provinz Saada und in der Hauptstadt Sanaa fort.
In der südlichen Hafenstadt Aden wurden nach Angaben von Ärzten bei Gefechten zwischen Huthi-Rebellen und Kämpfern des nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi am Sonntag 19 Menschen getötet. Bei den Kämpfen und Luftangriffen wurden nach UNO-Angaben bisher mindestens 646 Zivilisten getötet und 1364 weitere verletzt.
Die Militärkoalition beabsichtigt, Hadi die Rückkehr an die Macht zu ermöglichen. Sie hat zu diesem Zweck ein Embargo gegen das Land verhängt, um die Versorgung der Rebellen mit Waffen und Treibstoff zu verhindern. Dadurch ist aber auch die Lieferung von Hilfsgütern für die Bevölkerung stark eingeschränkt. Deshalb soll es nun die Feuerpause geben.
«Die steigende Zahl an Zivilisten, die durch die Kämpfe getötet und verletzt werden, könnte noch verblassen vor dem Schaden, den eine anhaltende Treibstoff-Blockade der Bevölkerung zufügen wird», erklärte der Nahost-Direktor von Human Rights Watch (HRW), Joe Stork, am Montag. «Es ist nur mehr noch eine Frage der Zeit, bis in den letzten noch arbeitenden Spitäler des Jemen die Lichter ausgehen», fügte er hinzu.