Bei Luftangriffen der Allianz am Sonntag seien mehr als 800 Kämpfer des Terrornetzwerks getötet worden, unter ihnen auch mehrere Anführer der Gruppe, meldete die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Montag.
Anwohner und lokale Würdenträger in der Stadt im Süden des Landes bezeichneten dies jedoch als übertrieben. Beim Vormarsch von rund 2000 Soldaten habe es kaum Kampfhandlungen gegeben. Die islamischen Fundamentalisten hätten sich weitgehend zurückgezogen ohne Widerstand zu leisten.
Unterstützung erhielten die Soldaten von Spezialkräften Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate, wie SPA meldete. Zudem flogen die Kampfjets der Militärkoalition dutzende Einsätze. Die Angaben zu den Opfern der Angriffe konnten von unabhängiger Seite nicht bestätigt werden.
Die regierungstreuen Einheiten eroberten auch den Flughafen der Stadt und eine nahegelegene Öl-Anlage. Darüber wurden zu Friedenszeiten rund 80 Prozent der Ölexporte des Jemens abgewickelt. Nach Ausbruch des Krieges und die Eroberung der Region durch Al-Kaida wurde er geschlossen.
Die Islamisten hatten im vergangenen Jahr versucht, die dort gelagerten zwei Millionen Barrel an Rohöl mit der Zustimmung der jemenitischen Regierung zu exportieren. Dies wurde ihnen jedoch verwehrt.
Die sunnitische Militärallianz hatte im März 2015 in den Konflikt im Jemen eingegriffen, um die schiitischen Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee zu bekämpfen. Die vom Iran unterstützten Rebellen hatten Anfang vergangenen Jahres die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi zur Flucht nach Saudi-Arabien gezwungen.
Die Koalition verstärkte zuletzt ihre Angriffe auf die Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel, die den Konflikt mit den Huthis dazu genutzt hatte, um ihre Macht im Südjemen auszuweiten.
In Kuwait-Stadt wurden unterdessen die Friedensgespräche zwischen der international anerkannten Regierung Hadis und den Huthi-Rebellen fortgesetzt. Es bestünden weiterhin «bedeutende Differenzen», sagte ein UNO-Sprecher.
Die Gespräche finden unter der Schirmherrschaft des UNO-Sondergesandten Ismael Ould Sheikh Ahmed statt. Seit dem 11. April gilt eine brüchige Waffenruhe im Jemen. Eine politische Lösung des Konflikts ist aber weiterhin nicht in Sicht.