Jeder zieht an einem anderen Strang
Die fünf Hauptdarsteller der Brexit-Chaostruppe

Grossbritannien steckt in der grössten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. BLICK zeigt, wer für das Brexit-Schlamassel im Unterhaus verantwortlich ist.
Publiziert: 14.03.2019 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2019 um 10:06 Uhr
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Guido FelderAusland-Redaktor

Die Sture

Theresa May (62), Premierministerin
Obwohl EU-Befürworterin, treibt sie den Brexit gewissenhaft voran, den ihr das britische Volk in Auftrag gegeben hat. Doch praktisch alles, was sie sagt oder zur Abstimmung vorlegt, wird abgeschmettert. Mehrheiten findet sie kaum, selbst Vertreter der eigenen Partei lassen sie im Regen stehen. Ist es Ausdauer oder Sturheit? Schon zweimal liess sie über einen harten Brexit abstimmen, sogar zum dritten Mal will sie den Austrittsvertrag zur Abstimmung vorlegen. Woher hat sie diese Ausdauer? Ein anderer hätte schon längst den Bettel hingeworfen.

Der Spielverderber

Jeremy Corbyn (69), Labour-Chef

Seine Position zum Brexit ist die: Hauptsache Theresa May Steine in den Weg legen. Sonst wird man aus seiner Brexit-Politik nicht ganz schlau. Er lauert wie ein scharfer Hund, dass May ins Wanken kommt und er bei Neuwahlen die Macht übernehmen kann. May warnt vor dem Linksaussen: «Ich glaube, dass wir uns das Risiko nicht leisten können, Jeremy Corbyn die Macht in die Hände zu geben.»

Die Mächtige

Arlene Foster (48), Chefin der nordirischen DUP
Ihren zehn Abgeordneten der Democratic Unionist Party (DUP) kommt im Unterhaus eine Schlüsselrolle zu. Sie verteidigen mit aller Kraft die Stellung Nordirlands. Foster: «Wir werden keinen Deal akzeptieren, bei dem Nordirland vom Rest des Vereinigten Königreichs abgetrennt wird.» Als Achtjährige musste sie mitansehen, wie ihr Vater, ein Polizist, getötet wurde. Sie gilt als graue Eminenz: Die Meinung der nordirischen Ersten Ministerin beeinflusst trotz Miniteam viele Abgeordnete.

Der Brexit-Turbo

Jacob Rees-Mogg (49), konservativer Abgeordneter
Für den Erzkonservativen gibt es nur eins: So schnell als möglich und auf hartem Weg die EU verlassen. Lange war er nur Randfigur der Tories, als Mays Gegenspieler in der eigenen Partei hat er sich aber ins Zentrum der britischen Politik befördert. Im Dezember blies der Brexit-Turbo mit einem Misstrauensantrag innerhalb der Partei zum Sturz von May, er scheiterte aber. Ihm stärken rund 80 konservative Abgeordnete den Rücken.

Die Pfiffige

Yvette Cooper (49), Labour-Abgeordnete
Ihr graut vor einem ungeregelten Austritt. Die EU-Befürworterin kämpft an vorderster Front parteiübergreifend gegen einen harten Brexit und brachte das Thema im Januar auch ins Unterhaus. Auch für eine Frist-Verlängerung spricht sie sich aus, um sorgfältig einen geregelten Austritt vorbereiten zu können. Sie verleiht der Labourpartei unter dem vergrämten Corbyn neuen Wind.

Die komplette Brexit-Chronologie

Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU. Seit diesem Zeitpunkt fand zwischen der EU und Grossbritannien aber auch innerhalb des Vereinigten Königreichs ein langwieriger politischer Prozess der Kompromissfindung statt. Mehrere Abgeordnete und sogar Premierminister traten aufgrund der Vertragsverhandlungen zurück. Am 31. Januar 2020 trat Grossbritannien schliesslich aus der EU aus.

BLICK zeigt die wichtigsten Stationen des chaotischen Prozesses seit dem Austrittsvotum der Briten auf.


Am 23. Juni 2016 stimmten 51,9 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU. Seit diesem Zeitpunkt fand zwischen der EU und Grossbritannien aber auch innerhalb des Vereinigten Königreichs ein langwieriger politischer Prozess der Kompromissfindung statt. Mehrere Abgeordnete und sogar Premierminister traten aufgrund der Vertragsverhandlungen zurück. Am 31. Januar 2020 trat Grossbritannien schliesslich aus der EU aus.

BLICK zeigt die wichtigsten Stationen des chaotischen Prozesses seit dem Austrittsvotum der Briten auf.


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Sind Sie im Vereinigten Königreich aufgewachsen oder kommen Sie aus einer britischen Familie und wohnen heute in der Schweiz? Dann suchen wir genau Sie! BLICK will von Ihnen wissen, wie Sie zum Brexit stehen. 

Schreiben Sie uns eine Mail an community@blick.ch und erzählen Sie uns Ihre Meinung zum Thema. 

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