Tausende Kandidaten in Deutschland hatten das gleiche Ziel, 709 haben es geschafft. Sie werden in der neuen Legislaturperiode im Parlament sitzen – dem grössten Bundestag in der Geschichte der Bundesrepublik, wie die ARD-«Tagesschau» berichtet.
Zuvor waren es 631, die auf den leuchtend blauen Sesseln debattierten und Gesetze verabschiedeten. Nun sind es 78 Abgeordnete mehr als zuvor. Gibt es nun ein Platzproblem? Nein, schreibt das deutsche «Handelsblatt», es hat sogar noch Luft. Als die Bundesversammlung im Februar den Bundespräsidenten wählte, waren 1260 Wahlleute im Saal.
Schweizer Qualitäts-Wollstoff
Allerdings müssen neue Stühle angebracht werden – und die sind nicht gerade billig. 700’000 Euro kostete es im vergangenen Jahr, die Stühle neu zu beziehen. Schliesslich ist es Schweizer Qualität, die verbaut wird. Herstellerin ist die Schweizer Firma Vitra. Für die Erhaltung und Erweiterung des Bestandes seien «langfristige Vorkehrungen getroffen worden», so der Schweizer Hersteller zur «Tagesschau».
Das Modell heisst übrigens Figura, eine Spezialanfertigung für Sir Norman Foster, den Architekten, der das Reichstagsgebäude zum Sitz des Bundestages umbaute. Der blaue Bezug ist aus einem «hochwertigen und langlebigen Wollstoff».
Fun Fact: Helmut Kohl (1930-2017) war zu dick für den schicken Figura-Stuhl. Damals - als das Parlament noch in Bonn tagte - baute Vitra dem Ex-Kanzler kurzum eine Spezialanfertigung. (neo)