Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, besichtigte Abe am Freitag in Seiyo in der Präfektur Ehime beschädigte Häuser und unterhielt sich mit Bewohnern, die sich an den Aufräumarbeiten beteiligten.
Zuvor hatte der Ministerpräsident bei einer Sitzung des Katastrophen-Krisenstabs der Regierung weitere Hilfen für die zerstörten Gebiete im Zentrum und Westen des Landes zugesagt. Die örtlichen Behörden sollen demnach mit 312 Millionen Dollar unterstützt werden.
«Ich möchte, dass die örtlichen Behörden in den Katastrophengebieten bei der Nothilfe und beim Wiederaufbau alles tun, was sie können, ohne bei Ausgaben zu zögern», sagte Abe. Zuvor hatte seine Regierung bereits angekündigt, rund 18 Millionen Dollar für die Flutopfer bereitzustellen.
Bei den Unglücken infolge schwerer Regenfälle waren mindestens 204 Menschen ums Leben gekommen, wie Regierungssprecher Yoshihide Suga am Freitag mitteilte. 28 Menschen wurden demnach noch vermisst.
Das ganze Ausmass der Unwetterschäden steht noch nicht fest, da Bergungseinsätze und Aufräumarbeiten noch laufen. Das Landwirtschaftsministerium teilte mit, dass es mit Verlusten von mindestens 207 Millionen Dollar rechne.
Dies sei aber womöglich nur «die Spitze des Eisbergs», da immer noch nicht alle betroffenen Gebiete inspiziert werden könnten, sagte Ministeriumsvertreter Yasuhisa Hamanaka. Überdies hätten die Schäden bereits Preissteigerungen bei einigen Gemüsesorten in Höhe von 10 bis 30 Prozent zur Folge, erklärte Landwirtschaftsminister Ken Saito.
Wegen des Ausmasses der Schäden stehen die japanischen Behörden in der Kritik. «Wir müssen unsere Vorkehrungen für solche Katastrophen eingehend untersuchen, die Schwachpunkte identifizieren und sie beseitigen», kommentierte die englischsprachige Zeitung «Japan Times» am Freitag. Regierungssprecher Suga hatte am Mittwoch eine Überprüfung der Katastrophenschutzpläne zugesagt.