Gemeinsam mit den Menschen der gesamten Nation äussere er seine «aufrichtige Trauer gegenüber jenen, die in der Schlacht gefallen sind und bete für die zukünftige Entwicklung» Japans und den Weltfrieden.
Berichten der Nachrichtenagentur Jiji Press und anderer Medien zufolge war es das erste Mal, dass der Kaiser die Worte «tiefe Reue» zu einem Jahrestag der Kapitulation benutzte. Akihitos Vater, Hirohito, hatte am 15. August 1945 in einer Rede die Kapitulation des Landes verkündet. Diese wurde am 2. September 1945 an Bord eines US-Kriegsschiffs unterzeichnet.
Ministerpräsident Shinzo Abe hatte am Freitag ebenfalls «tiefe Reue» geäussert, aber eine ausdrückliche Entschuldigung für die Verbrechen Japans im Zweiten Weltkrieg vermieden.
Der nationalistische Politiker sagte, Japan habe immer wieder «tiefe Reue und innige Entschuldigung» für seine Aktionen im Krieg geäussert. «Diese von früheren Regierungen artikulierten Positionen sind auch in der Zukunft unerschütterlich», sagte Abe. Das Militär habe während der Besatzung Chinas «unermessliches Leid» verursacht.
Allen früheren Kriegsgegnern übermittelte er seine «tiefe Trauer und ewiges Mitgefühl». Abe betonte aber zugleich, die kommenden Generationen, «die nichts mit dem Krieg zu tun haben, dürfen nicht zum Entschuldigen verpflichtet werden».
Südkorea, Nordkorea und China kritisierten, dass Abe sich nicht ausdrücklich entschuldigte. Die Rede habe «viel zu wünschen übrig gelassen», sagte die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. Abe könne nur mit «ernsthaften Taten» das Vertrauen der Nachbarn wiedergewinnen.
Die Regierung in Peking forderte, dass Japan sich für seine Aggression im Zweiten Weltkrieg «ernsthaft entschuldigt». Nordkorea warf Abe sogar vor, sich «lustig gemacht zu haben», da eine Entschuldigung für die «monströsen Verbrechen» gefehlt habe.
Abe liess zudem zum Jahrestag dem umstrittenen Kriegsschrein Yasukuni in Tokio eine Opfergabe zukommen lassen. Im Schrein wird der Seelen von in Kriegen für das Kaiserreich Gestorbenen gedacht - darunter die von 14 hingerichteten Kriegsverbrechern.
Von einem Pilgergang dürfte er aber am Samstag laut Medien absehen, um die Beziehung zu den früheren Opferstaaten China und Südkorea nicht weiter zu belasten.