Viele schwenkten kleine japanische Flaggen und wünschten dem Kaiser ein langes Leben. «Frohes neues Jahr», wünschte der Kaiser in einer vom Fernsehen übertragenen Rede, die er von einem verglasten Balkon des Palastes hielt. Flankiert wurde er von seiner ältesten Enkelin Prinzessin Mako und anderen Mitgliedern der Kaiserfamilie.
Für die Prinzessin war es der letzte Neujahrsauftritt neben ihrem Grossvater Akihito. Sie heiratet im November ihre College-Liebe Kei Komuro und wird dann - weil sie einen Bürgerlichen ehelicht - ihren Status als Mitglied des Hofes verlieren.
Akihito hatte sein Land 2016 mit dem Wunsch in Aufruhr versetzt, die Krone an seinen Sohn Naruhito weiterzureichen. Als Gründe für seinen Entschluss nannte er sein Alter und gesundheitliche Probleme. Er wurde zuletzt wegen Prostatakrebs behandelt und musste sich einer Herzoperation unterziehen.
Eine Abdankung des Kaisers ist in Japans Nachkriegsverfassung nicht vorgesehen. Für Akihitos Fall wurde im Juni ein spezielles Gesetz vom Parlament verabschiedet, das aber nur für ihn gilt. Einige Experten argumentieren, eine generelle Möglichkeit zum Abdanken könnte künftige Monarchen der Gefahr politischer Manipulationen aussetzen.
Offiziell wird der Tenno am 30. April 2019 zurücktreten. Einen Tag später wird der 57-jährige Naruhito den Chrysanthementhron besteigen.