Japan lässt kommerziellen Walfang wieder zu
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Wale seien nicht mehr vom Aussterben bedroht:Japan lässt kommerziellen Walfang wieder zu

Weil sich die Tierbestände «erholt» hätten
Japan wird ab Sommer wieder Wale jagen

Weil sich der Tierbestand angeblich «erholt» hat: Japan wird ab Sommer 2019 wieder Wale jagen. Das dürfte heftige Kritik an der Regierung in Tokio auslösen.
Publiziert: 26.12.2018 um 04:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2018 um 12:11 Uhr
Die Crew eines japanischen Walfangschiffes zieht ein mit einer Harpune gejagtes Tier an Bord. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/JEREMY SUTTON-HIBBERT/HANDOUT

Kontroverse Entscheidung an Weihnachten: Japan kündigt an, sich aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) zurückziehen und den kommerziellen Walfang wieder aufzunehmen. Das sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Mittwoch. Demnach will das Land ab kommendem Juli wieder kommerziell Wale jagen. Dies werde sich aber auf Japans Hoheitsgewässer und exklusive Wirtschaftszonen beschränken, versicherte der Regierungssprecher. «Wir werden nicht in den antarktischen Gewässern oder in der südlichen Hemisphäre jagen.»

Der Schritt ist zwar keine Überraschung, dürfte der Regierung in Tokio aber scharfe Kritik einbringen. Japan war im September in der IWC mit einem Antrag auf eine Rückkehr zum kommerziellen Walfang gescheitert. Der japanische Regierung warnte daraufhin, Japan sehe sich zu einer «grundlegenden Neubewertung seiner Position als Mitglied der IWC veranlasst».

Regierungssprecher Suga sagte am Mittwoch, die Internationale Walfangkommission werde bis Jahresende offiziell über den Rückzug Japans informiert. Dieser wird damit zum 30. Juni gültig. Japan argumentiert, die Walbestände hätten sich so weit erholt, dass der kommerzielle Walfang wieder zugelassen werden könne.

Japan nutzt Lücke in Vereinbarung

Der kommerzielle Walfang ist seit dem Jahr 1986 durch ein Moratorium international verboten. Japan nutzt aber eine Lücke in der Vereinbarung, wonach Wale zu Forschungszwecken getötet werden dürfen. Das Land macht wissenschaftliche Gründe für den Walfang geltend, das Fleisch getöteter Wale wird aber anschliessend zum Verzehr verwendet. Die beiden anderen grossen Walfangnationen Island und Norwegen widersetzen sich offen dem Fangverbot von 1986.

Die Organisation zum Schutz der Wale und Delfine (WDC, Wale and Dolphin Conservation) kritisierte bereits vor einer Woche, Japan kehre internationalen Artenschutzbemühungen den Rücken. «Es ist möglich, dass andere Länder Japans Beispiel folgen und den kommerziellen Walfang in ihren Küstenregionen wieder aufnehmen.» Für die Wale sei dies «verheerend». (SDA)

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