Die Polizei hat BVB-Bomber Sergej W. (28) geschnappt, nach und nach kommt der kriminelle Hintergrund des Angriffs auf den Mannschaftsbus der Fussball-Profis ans Licht. Der mutmassliche Attentäter soll offenbar auf einen Millionen-Deal an der Börse spekuliert haben – mit dem Leid eines ganzen Bundesliga-Teams.
Das Szenario ist ebenso simpel wie skrupellos. Für 87'000 Euro kauft Sergej W. am Tag des Bombenanschlags sogenannte Put-Optionen auf die BVB-Aktie. Der Clou: Sinkt der Börsenkurs der Dortmunder innerhalb eines festgelegten Zeitraums, kassiert W. ab. In diesem Fall ging es laut «Bild» um umgerechnet über vier Millionen Franken (Hier erklärt BLICK den Börsen-Deal im Detail).
Auch im Bond-Film scheitert Attentat
Ein Szenario, wie es im James-Bond-Klassiker «Casino Royale» bereits vor elf Jahren im Kino zu sehen war. Bösewicht «Le Chiffre» jongliert dort ebenfalls an der Börse mit riesigen Geldbeträgen von zwielichtigen Personen, denen er verlockende Renditen verspricht.
Noch vor der Weltpremiere eines neuen Prototyps des Flugzeugbauers «Skyfleet» tätigt Le Chiffre zahlreiche Leerkäufe auf die Aktie des Unternehmens. Sein teuflischer Plan: Nach einem Anschlag auf dem Rollfeld des Flughafens von Miami stürzt der Aktienkurs von «Skyfleet». Der Gangster kassiert Millionen.
Während es bei der Attacke auf den Team-Bus von Borussia Dortmund offenbar pures Glück war, dass keine Menschen starben, verhindert im Kinofilm der Doppelnull-Agent Bond das Attentat. So wird Le Chiffre erst zum legendären Pokerspiel im montenegrinischen «Casino Royale» gezwungen, wo er vergeblich versucht, sich das verzockte Geld zurückzuholen.