Mutter sagte Amok-Fahrer James Alex Fields (20) vor Neonazi-Demo:
«Sei vorsichtig und friedlich»

Ein 20-jähriger Amerikaner rast mit seinem Auto in eine Demonstrantengruppe und tötet eine Frau. Der Täter stammt aus der rechtsextremen Szene der USA.
Publiziert: 13.08.2017 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:12 Uhr
Amok-Fahrer rast in Menschenmenge
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Bei Demonstration in Charlottesville (US):Amok-Fahrer rast in Menschenmenge

An einer Demonstration gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in den Strassen der US-Studentenstadt Charlottesville passiert der Horror: Ein Auto rast in die Menschenmenge, Dutzende Personen werden verletzt, mindestens eine Frau stirbt (BLICK berichtete).

Am Steuer des Amok-Fahrzeugs sitzt James Alex Fields, ein 20-jähriger Amerikaner aus dem US-Bundesstaat Ohio. Er kann nach kurzer Flucht festgenommen werden. Mehreren amerikanischen Medienberichten zufolge ist Fields Teil der rechtsextremen Szene im Land und war für die Teilnahme an der fremdenfeindlichen Kundgebung extra über 800 Kilometer nach Charlottesville gereist. Er soll zudem bei der republikanischen Partei registriert sein.

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Bereits kursieren Aufnahmen von James Alex Fields, die den Amok-Fahrer während des Umzugs zeigen sollen. Umgeben ist er von Mitgliedern der Gruppierung «Vanguard America». Sie träumen von der Herrschaft der weissen Rasse, wollen «ihr» Amerika zurück und haben dafür auf Plakaten auch Donald Trumps Maxime «America first» (Amerika zuerst) übernommen. Die Vanguard America hat via Twitter allerdings dementiert, dass Fields ein Mitglied der Organisation sei.

Samanatha Bloom, die Mutter des Täters, wusste nicht, was ihr Sohn in Charlottesville genau machte.
Foto: Toledo Blade

Die Mutter von Fields, Samantha Bloom, sagte gegenüber der Lokalzeitung «Toledo Blade», dass ihr Sohn vor fünf Monaten in eine eigene Wohnung gezogen sei und sie vor seiner Reise nach Virginia gebeten habe, auf seine Katze aufzupassen. Sie habe ihm vor der Fahrt noch gesagt, dass er vorsichtig und die Demo friedlich sein solle. «Ich dachte, es hätte etwas mit Trump zu tun», wird die Frau zitiert. Sie halte sich aus den politischen Ansichten ihres Sohnes raus. Der 20-Jährige wuchs bei der alleinerziehender Mutter auf, nachdem sei Vater kurz nach seiner Geburt von einem betrunkenen Autofahrer getötet worden war.

Nazi-Versammlungen und ein Baby-Foto von Hitler

Mehr Aufschluss über den Hintergrund des Täters scheinen auch Foto-Einträge zu geben, die Fields auf einer Facebook-Seite veröffentlicht hatte. Laut dem Portal «BuzzFeed» sind dort Bilder zu sehen von Nazi-Aufmärschen, eine Aufnahme von Adolf Hitler als Baby sowie ein Foto von James Alex Fields, wie er neben einem matt-schwarzen Dodge Charger 2010 posiert. Einem ähnlichen Automodell, das in Charlottesville in die Menschenmenge gerast ist. Die Seite ist mittlerweile nicht mehr aufgeschaltet und es ist auch nicht vollständig geklärt, ob sie tatsächlich von Fields selber erstellt worden war.

Auf einer Facebook-Seite, die vom Amok-Fahrer erstellt worden sein soll, ist auch James Alex Fields neben einem Dodge Charger zu sehen.
Foto: Screenshot Facebook

Klar ist: Dem Amok-Fahrer wird von den Behörden Mord mit bedingtem Vorsatz, vorsätzliche Körperverletzung und Fahrerflucht mit Todesfolge vorgeworfen. Auch das FBI hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet. Möglicherweise wird die Tat gar als Verstoss gegen die Bürgerrechtsgesetze gewertet. (cat/man) 

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