Wie die Anstalt am Donnerstag schrieb, legte die Erosion auf der Jamal-Halbinsel in der Arktis uralte Bäume frei. Dank ihrer Jahresringe lassen sie sich datieren. Das erlaubt eine Rekonstruktion des Klimas.
Die Chronologie reicht ins Jahr 5618 vor Christus zurück. Sie ist damit die längste Jahrring-Chronologie aus der arktischen Region. Die Jahrringe stehen in direktem Zusammenhang mit den Sommertemperaturen.
Die Analyse zeige, wie rasch sich die Jamal-Halbinsel seit 1850 erwärmte. Die aktuellen Temperaturen seien beispiellos, schrieb die WSL.
Über 20 Expeditionen brachten die Baumproben während 40 Jahren zurück. Dazu mussten sich die Forscherinnen und Forscher mit Booten auf Flüssen bewegen, denn auf der Jamal-Halbinsel gibt es keine Strassen. Im Flusssediment gruben sie die Bäume frei und zersägten sie.
Die Bäume stürzten ins Wasser, weil sich die Flussläufe laufend verändern und so etwa Uferzonen unterspülen. Werden die umgefallenen Bäume dann von Sediment zugedeckt, kann sie der Permafrost lange konservieren.
Neben der WSL waren das Institute of Plant and Animal Ecology der Ural Division der Russischen Akademie der Wissenschaften, die Universität Genf und die Klimaforschung der University of East Anglia in England an der Studie beteiligt.
(SDA)