Der Ukraine ist offenbar erneut ein empfindlicher Schlag gegen die russische Schwarzmeerflotte gelungen.
Am Donnerstag wurde auf einem inoffiziellen Telegram-Kanal der ukrainischen Armee ein 14-sekündiges Video eines Drohnenangriffs auf ein russisches Schiff veröffentlicht. Die Bilder zeigen, wie sich eine Drohne unter Beschuss dem Schiff nähert, bis an der Bordwand die Aufnahme abbricht.
Eine Explosion ist nicht zu sehen. Da die Distanz zum Schiff aber äusserst gering ist, erscheint es denkbar, dass ein Zusammenstoss unvermeidlich war.
Moskau stritt erfolgreichen Angriff ab
Am Mittwoch hatte das russische Verteidigungsministerium noch grossspurig verkündet, man habe eine Attacke von drei Drohnen gegen das Kriegsschiff «Iwan Churs» abgewehrt – und veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie ein heranpreschendes unbemanntes Schnellboot abgeschossen wird.
Nach dem Auftauchen des neusten Videos wirft die Aufnahme des Verteidigungsministeriums die Frage auf, ob das explodierte Schnellboot tatsächlich was mit einer Drohne zu tun hat.
Unter Berufung auf eine ukrainische Quelle berichtet die «Ukrainska Prawda» nun, dass das Kriegsschiff «Iwan Churs» beschädigt worden sei. «Es ist nicht gesunken, aber es wurde getroffen, und die Hülle wurde beschädigt. Die Russen reparieren es jetzt.»
Sicherte Betrieb zweier Pipelines
Das Schiff «Iwan Churs» soll sich russischen Angaben zufolge zum Zeitpunkt des Vorfalls rund 140 Kilometer nordöstlich des Bosporus aufgehalten haben. Dort habe es den Betrieb zweier Pipelines gesichert. Das Kriegsschiff ist laut der russischen staatlichen Agentur Ria Nowosti für Kommunikation, Flottenkontrolle, Aufklärung und elektronischer Kriegsführung konzipiert.
Laut dem Nachrichtenportal Meduza handelt es sich beim Schiff im Video um die «Iwan Churs». Zwei Open-Source-Intelligence-Experten seien zum gleichen Schluss gekommen. Das ukrainische Verteidigungsministerium vermeldete am Donnerstag einen erfolgreichen Drohnenangriff gegen das russische Kriegsschiff. Bilder, die das beschädigte «Iwan Churs» zeigen würden, sind bisher allerdings nicht aufgetaucht.