Ivanka (35) ist die mächtigste Präsidenten-Tochter der US-Geschichte
Trumps Trumpf

Ivanka Trump (35) wusste ihren Vater bereits als Kind um den Finger zu wickeln. Nun könnte sie als mächtigste Präsidententochter in die US-Geschichte eingehen. Was kann man von ihr erwarten?
Publiziert: 11.04.2017 um 08:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:14 Uhr
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So viel Macht wie sie hatte noch keine
 Tochter eines 
amtierenden 
US-Präsidenten: 
Ivanka Trump ist 
offiziell im Beraterstab ihres Vaters.
Foto: AFP
Franziska K. Müller

In einem schlichten ärmellosen Kleid setzte sich Ivanka Trump (35) vor die Kamera des US-Fernsehsender CBS. Es war ihr erstes Interview, das sie nach der Berufung zur persönlichen, politischen Beraterin ihres Vaters gab, von US-Präsident Donald Trump. Journalistin Gayle King gab sich redlich Mühe, Einblick in ihre Standpunkte, in ihre Aufgaben und ins Familienleben zu erhalten. Doch Ivanka wich aus, wiegelte ab. Sie schien zwar nervös, blieb aber gefasst. Und erntete für ihre Leerformeln später harte Kritik.

Vor allem Frauen stören sich an ihrer freiwillig gewählten Rolle im Rücken von Donald Trump. Schauspielerin Scarlett Johansson (32) griff sie dafür öffentlich frontal an: «Ivanka will die starke Frau hinter einem Mann sein, im Hintergrund wirken: Wie altmodisch und feige ist das denn?», sagte sie: «Moderne Frauen beziehen selber Stellung, statt andern einzuflüstern.»

Ivanka ist Kritik gewohnt

Kritik ist sich Ivanka Trump gewohnt, bereits ihre Ernennung in den Präsidentenstab sorgte für böses Blut. Doch sie nahm die Hürden in der amerikanischen Anti-Vetternwirtschaft und trotzte ihren Widersachern. Nun könnte die Blondine als einflussreichste Präsidententochter aller Zeiten in die US-Geschichte eingehen. Reden halten, Staatsgäste empfangen, den ersten Mann im Staat vertreten.

Und beraten: Wie sie ihre Macht genau nutzen will, bleibt vorerst ihr Geheimnis. In einer ersten Aktion hat sie die jedenfalls bereits erfolgreich spielen lassen. Familiäre Mitstreiter des US-Präsidenten wurden bisher in den Ostflügel des Weissen Hauses verbannt. Ivankas Arbeitsort aber liegt im Westflügel, in der Nähe von Daddys Schaltzentrale, dem Oval Office. Wofür Hillary Clinton noch vergeblich gekämpft hatte, schaffte sie mit links.

Seit Monaten agiert die «Favoritin des Präsidenten» («Huffington Post») mehrheitlich im Hintergrund. Sie stand Donald Trump während des Walkampfs eng zur Seite und zog die Fäden. Erfolgreich. Die Wirtschaftswissenschaftlerin verfügt denn auch anerkanntermassen über einen klugen Kopf, tadellose Manieren und über eine gepflegte Aussprache. Sie wird weit positiver gesehen als ihr zu rüpelhaftem Verhalten neigender Vater.

Ivanka als Trumps Feigenblatt

Fest steht: Niemand weiss besser, wie der 45. Präsident der Vereinigten Staaten tickt als dessen Lieblingstochter. Und niemand sonst könnte ihm besser Zugeständnisse abringen, ihm Themen näher bringen, die ihn eigentlich nicht interessieren. «Will man künftig etwas von Donald Trump, muss man erst seine Tochter davon überzeugen», schrieb unlängst Autorin Jill Filipovic (33) in der «New York Times». Andere sehen die First-Tochter als Feigenblatt: Trump ist ja bisher nicht gerade als Frauenfreund aufgefallen.

Doch wer ist die 1,80 m gross gewachsene Frau mit den Modelmassen? Ihre Mutter ist Donald Trumps erste Frau, Ivana (67). Eine ehemalige Skisportlerin und Model. Ivana war eine Highsociety-Grösse in der New Yorker Gesellschaft und liess sich in den 1990er-Jahren spektakulär von Trump scheiden: Sie trotzte ihm die bis dahin höchste je dagewesene Abfindung ab: 20 Millionen Franken sowie diverse Immobilien.

Die erstgeborene Tochter des Paares blieb aber der Augenstern des mittlerweile fünffachen Vaters Donald Trump. Bereits in jungen Jahren, schreibt das US-Magazin «Vanity Fair», hatten die beiden einen speziellen Draht zueinander. Und sehr jung machte sich Ivanka Gedanken zu einem Thema, die der mehrfache Milliardär nicht besser hätte formulieren können. «Viel Geld dient dazu, neue Ziele zu erreichen», sagte sie 21-jährig in einem Dokumentarfilm über extrem reich geborene New Yorker Jugendliche.

Ivanka als Vermittlerin

Was andere in einem langen Leben nicht schaffen, schaffte Ivanka früh: Sie glättete familiäre Wogen und agiert seither als Vermittlerin zwischen dem Vater und den Geschwistern. Gleichzeitig verinnerlichte sie wie keine Zweite das wichtigste Credo des Immobilientycoons: Nur jene, die sich durch totale Loyalität auszeichnen, erhalten seine Gunst und können auf seine Unterstützung zählen. Diesem Grundsatz, der jegliche Kritik ausschliesst, blieb sie bis dieser Tage treu. Auf die Interviewfrage der CNN-Journalistin, ob ihr bisheriges Stillschweigen zu den politischen Aktionen ihres Vaters als uneingeschränkter Zuspruch gewartet werden müsse, antwortete sie: «Wenn ich ihm in diesem Bereich etwas zu sagen hätte, würde ich es ihm unter vier Augen mitteilen.»

Ihre Lebenslauf ist beeindruckend: Abgeschlossenes Wirtschaftsstudium, Abstecher ins Show- und Modelbusiness, Karriere im Familienkonzern und im eigenen Mode-Business. Auf der Webseite ihres Unternehmens können Frauen in die Ivanka-Trump-Welt eintauchen: parfümierte Wandtapeten, pastellfarbene Prinzessinnen-Schuhe mit Zehn-Zentimeter-Absätzen und Brillantarmbänder. In der Zeit des Wahlkampfs brachen die Umsätze um 70 Prozent ein, und Warenhäuser nahmen die Produkte aus dem Sortiment. Das brachte ihnen postwendend Tiraden und Drohungen von Donald Trump ein und liess seine Sprecherin nachschieben: «Kauft Ivankas Produkte.»

Selbst als der Vater mit frauenverachtendem Verhalten von sich reden machte, lobte Ivana diesen als wundervollen Mann, der sie immer unterstützt, gefördert, respektiert und an all ihre Talente geglaubt hat. Der Beifall konterte der Republikaner mit einem Kompliment, das abermals für Schlagzeilen sorgte: «Ivanka ist eine der schönsten Frauen der Welt und: Sie hat den besten Körper.» Die Tochter lacht über solch haarsträubende Spässe von Daddy. Das Beispiel verweist auf das oberste Prinzip ihrer Beziehung: Eine Hand wäscht die andere. Sie selber nennen das Einverständnis Synergien.

Ivanka bekommt keinen Lohn als Beraterin

Jetzt freut sich Ivanka auf ihren prestigeträchtigen Job im Politbetrieb. Dafür wird sie keinen Lohn erhalten. Das ist auch gar nicht nötig, das gemeinsame Vermögen mit ihrem Ehemann Jared Kushner (36), der ebenfalls zum innersten Kreis des politischen Trump-Universums zählt, beläuft sich laut «New York Times» auf  740 Millionen Dollar.

Jung, reich, schön: Längst gilt Ivanka Trump für konservative Menschen als Idealbild der modernen, amerikanischen Frau. Sie ist bestens ausgebildet, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, zudem dreifache Mutter und glückliche Gattin, die alle Anforderungen problemlos unter einen Hut zu bringen scheint. Und jetzt greift sie sogar nach der Macht – das Märchen erhält ein neues Kapitel.

Immerhin. Wie sie bei ihrem CBS-Auftritt bekräftigte, will sie als «Botschafterin für das Gute agieren». Darüber hinaus will sie in ihrer neuen Rolle für die Frauenförderung in der Wirtschaft und die Berufsausbildung einsetzen. Nachfragen der Journalistin, ihre Pläne genauer zu formulieren, brachten keinen Erfolg. Lieber sprach Ivanka Trump vom bevorstehenden Umzug nach Washington und dem Besuch einer Monstertruck-Show mit ihren Kindern.

Steckbrief: Wer ist eigentlich Ivanka Trump?

Ivanka Trump gilt als eine der engsten Vertrauten im Beraterstab rund um den 45. US-Präsidenten Donald Trump. Doch wer ist die Präsidenten-Tochter überhaupt?

  • Ivanka Marie Trump ist am 30. Oktober 1981 in New York geboren.
     
  • Sie ist das zweite Kind aus erster Ehe des 45. Präsidenten der USA, Donald Trump.
     
  • Am 25. Oktober 2009 heiratete Ivanka ihren Ehemann Jared Corey Kushner (Geschäftsmann und Politikberater), der eine Weile auch als Chefberater Donald Trumps agierte und als heimliche Schlüsselfigur im Beraterstab galt.
     
  • Ivanka konvertierte vor ihrer Heirat mit Jared Kushner vom Presbyterianismus zum Judentum und nahm dadurch den neuen Vornamen Yael an - deswegen heisst sie eigentlich Yael Kushner.
     
  • Das Ehepaar Kushner hat drei Kinder (Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James) und lebt in New York City.
     
  • Ivanka studierte Wirtschaftswissenschaften an der Georgetown University in Washington und schloss ihren Bachelor an der University of Pennsylvania mit summa cum laude ab.
     
  • In den 1990er Jahren war sie als Model unter anderem für Versace und Tommy Hilfiger tätig.
     
  • Unter ihrem Namen vertreibt sie Schmuck, Schuhe und eine Lifestyle-Seite im Internet.
     
  • Ivanka arbeitete nach Abschluss ihres Studiums zunächst in einer Immobilienfirma, bis sie 2005 in die «Trump Organization» eintrat - im Konzern ihres Vaters ist sie als Vizepräsidentin für die Abteilung Immobilien tätig.
     
  • Im Sommer 2015 übernahm sie zusätzlich nach der Ankündigung ihres Vaters als Präsident anzutreten, mit ihren beiden Büdern Don und Eric die Leitung der operativen Geschäfte der «Trump Organization».
     
  • Während des Wahlkampfes von Donald Trump unterstützte und begleitete sie ihren Vater mit dem Versuch, besonders weibliche Wähler für Trump zu gewinnen. Es ist bekannt, dass Ivanka eine gute Freundschaft zu Hillary Clintons Tochter, Chelsea Clinton, verbindet.
     
  • Nach der Wahl ihrer Vaters als Präsident brachen die Umsätze mit ihren Produkten um 70% ein und gewisse Kaufhäuser wie Nordstrom verbannten aus Protest ihre Waren gar aus dem Sortiment.
     
  • Am 11. Januar 2017 velautbarte Ivanka, dass sie die «Trump Organization» zugunsten des Supports von Donald Trump verlassen und ins Weisse Haus nachziehen werde.
     
  • Am 30. März 2017 übernimmt sie offiziell einen Posten im Weissen Haus und bezieht dort entsprechende Büroräume. Sie arbeitet zwar offiziell als Beraterin von Trump, ist aber nicht als Beamte eingeschworen und erhält somit auch kein Gehalt.
     
  • Aufgrund ihres grossen Einflusses, ihrer Nähe zum US-Präsidenten und der Abwesenheit von Gattin Melania Trump, gilt Ivanka in den USA als «heimliche» First Lady oder wird oft auch als «First Daughter» bezeichnet.

Ivanka Trump gilt als eine der engsten Vertrauten im Beraterstab rund um den 45. US-Präsidenten Donald Trump. Doch wer ist die Präsidenten-Tochter überhaupt?

  • Ivanka Marie Trump ist am 30. Oktober 1981 in New York geboren.
     
  • Sie ist das zweite Kind aus erster Ehe des 45. Präsidenten der USA, Donald Trump.
     
  • Am 25. Oktober 2009 heiratete Ivanka ihren Ehemann Jared Corey Kushner (Geschäftsmann und Politikberater), der eine Weile auch als Chefberater Donald Trumps agierte und als heimliche Schlüsselfigur im Beraterstab galt.
     
  • Ivanka konvertierte vor ihrer Heirat mit Jared Kushner vom Presbyterianismus zum Judentum und nahm dadurch den neuen Vornamen Yael an - deswegen heisst sie eigentlich Yael Kushner.
     
  • Das Ehepaar Kushner hat drei Kinder (Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James) und lebt in New York City.
     
  • Ivanka studierte Wirtschaftswissenschaften an der Georgetown University in Washington und schloss ihren Bachelor an der University of Pennsylvania mit summa cum laude ab.
     
  • In den 1990er Jahren war sie als Model unter anderem für Versace und Tommy Hilfiger tätig.
     
  • Unter ihrem Namen vertreibt sie Schmuck, Schuhe und eine Lifestyle-Seite im Internet.
     
  • Ivanka arbeitete nach Abschluss ihres Studiums zunächst in einer Immobilienfirma, bis sie 2005 in die «Trump Organization» eintrat - im Konzern ihres Vaters ist sie als Vizepräsidentin für die Abteilung Immobilien tätig.
     
  • Im Sommer 2015 übernahm sie zusätzlich nach der Ankündigung ihres Vaters als Präsident anzutreten, mit ihren beiden Büdern Don und Eric die Leitung der operativen Geschäfte der «Trump Organization».
     
  • Während des Wahlkampfes von Donald Trump unterstützte und begleitete sie ihren Vater mit dem Versuch, besonders weibliche Wähler für Trump zu gewinnen. Es ist bekannt, dass Ivanka eine gute Freundschaft zu Hillary Clintons Tochter, Chelsea Clinton, verbindet.
     
  • Nach der Wahl ihrer Vaters als Präsident brachen die Umsätze mit ihren Produkten um 70% ein und gewisse Kaufhäuser wie Nordstrom verbannten aus Protest ihre Waren gar aus dem Sortiment.
     
  • Am 11. Januar 2017 velautbarte Ivanka, dass sie die «Trump Organization» zugunsten des Supports von Donald Trump verlassen und ins Weisse Haus nachziehen werde.
     
  • Am 30. März 2017 übernimmt sie offiziell einen Posten im Weissen Haus und bezieht dort entsprechende Büroräume. Sie arbeitet zwar offiziell als Beraterin von Trump, ist aber nicht als Beamte eingeschworen und erhält somit auch kein Gehalt.
     
  • Aufgrund ihres grossen Einflusses, ihrer Nähe zum US-Präsidenten und der Abwesenheit von Gattin Melania Trump, gilt Ivanka in den USA als «heimliche» First Lady oder wird oft auch als «First Daughter» bezeichnet.
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