Wie gefährlich und gefährdet sind Kinder?
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Italiens Kinderärzte warnen:Wie gefährlich und gefährdet sind Kinder?

Italiens Kinderärzte warnen vor Massenansteckung durch Schüler
Wie gefährlich und gefährdet sind Kinder?

Kinder könnten die Hauptüberträger von Corona-Viren sein, warnt der italienische Pädiater-Verband Simpe. Schulen werden in Italien erst im September geöffnet.
Publiziert: 21.04.2020 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2020 um 17:27 Uhr
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Kleine Kinder sind weniger anfällig für eine Coronavirus-Infektion. Sie zeigen selten schwere, haben oft sogar keine Symptome.
Foto: Gesche Jaeger/laif
Myrte Müller

Wie gefährdet und gefährlich sind Kinder in der Corona-Krise? Da gehen die Meinungen auseinander. Daniel Koch (65), bis vor Kurzem noch Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit, hatte noch vor einer Woche erklärt, Kinder seien nur marginal vom Virus betroffen. Die Einschätzung führte zur Wiedereinführung der Schulpflicht in der Schweiz ab dem 11. Mai 2020.

Ganz anders sieht es in Italien aus. Dort beginnt der Schulunterricht erst in der sogenannten Phase 3 und zwar im September. Kinderärzte warnen nun eindringlich vor der grossen Ansteckungsgefahr, die von Kindern ausginge. In einem Communiqué, das der Pädiater-Verband Simpe jetzt veröffentlichte, heisst es: «42 bis 47 Prozent der Kinder werden infiziert.» Also fast jedes zweite Kind. Auch wenn die Symptome meist kaum bemerkbar oder nur sehr leicht seien, würden Kinder zu den Hauptüberträgern des Virus gehören. Das ganze Ausmass zeige sich im Herbst, so weiter die Warnung der Kinderärzte.

Grippeimpfung, um Corona zu erkennen

Daher fordern die Pädiater, dass im September jedes Kind in Italien im Alter von sechs Monaten bis 14 Jahren gegen Grippe geimpft wird. Bei einer allgemeinen Impfpflicht würden Kinder nicht mehr an Grippe erkranken. All jene, die dann trotzdem Grippe-Symptome entwickelten, könnten sofort auf das Coronavirus getestet werden. Eine Grippeimpfung im Ausschlussverfahren, um Corona zu erkennen? Oder wäre dies vergebene Liebesmühe?

Einer Studie aus Island zufolge würden sich vor allem kleine Kinder weniger mit dem Coronavirus anstecken als Erwachsene. Forscher um Kári Stefánsson vom isländischen Unternehmen Decode Genetics in Reykjavik untersuchten rund 13'000 erwachsene und minderjährige Personen. Bei Kindern unter zehn Jahren wurden keine Corona-Infektionen festgestellt. Anders bei Kindern ab zehn Jahren. Bei 0,8 Prozent von ihnen war der Test positiv. Unter den von der EU-Gesundheitsbehörde ECDC erfassten Covid-19-Fällen betreffe rund ein Prozent der Fälle Kinder unter zehn Jahren, vier Prozent Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 19 Jahren.

125 von 2000 Kindern erkrankten schwer

Bereits in China wurde untersucht, inwieweit das Virus sich auf Kinder übertrage und mit welchen Folgen. Im «Shanghai Childrens Medical Center» wurden 2000 Kinder mit Corona-Verdacht, die der chinesischen Gesundheitsbehörde vom 16. Januar bis 8. Februar 2020 gemeldet wurden, beobachtet. Über die Hälfte der Kinder (50,9 Prozent) hatte milde Symptome. Ein Drittel erlitt Lungenprobleme. 125 Kinder erkrankten schwer am Virus. Vier Prozent der Infizierten reagierten asymptomatisch. Kein Kind starb an Corona.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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