In 24 Stunden hätten sich mehr als 1000 Migranten in Booten auf den Weg gemacht, um den schlechten humanitären Bedingungen dort zu entfliehen, schrieb die Organisation am Freitag. Über 800 von ihnen seien abgefangen und an Land zurückgebracht worden. Die Crew des privaten Hilfsschiffs «Ocean Viking» rettete am Freitag bei zwei Einsätzen über 180 Menschen aus Seenot, wie die Betreiberorganisation SOS Mediterranee berichtete.
Damit nahm das Schiff in nur zwei Tagen rund 420 Menschen an Bord. Am Donnerstag hatte die Crew erst 121 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot an Bord geholt und später weitere 116 Menschen. Viele davon kämen aus der Elfenbeinküste, Mali und dem Sudan, hiess es am Donnerstag.
Die spanische Hilfsorganisation Open Arms berichtete am Freitag auf Twitter, ihre Segeljacht «Astral» habe ein Boot mit 45 Menschen gesichtet, das seit drei Tagen unterwegs gewesen sei. Die Menschen seien sicher, man warte auf Anweisungen der Behörden aus Italien zum weiteren Vorgehen. Viele der Bootsflüchtlinge kommen zunächst in italienische Häfen, manche auch nach Malta.
In Libyen herrscht seit Jahren Bürgerkrieg. Das Land hat sich zu einem der wichtigsten Transitgebiete für Migranten auf dem Weg nach Europa entwickelt. Die Fahrten in kleinen Booten übers Mittelmeer gelten als sehr gefährlich. Die libyschen Konfliktparteien wählten am Freitag eine neue Übergangsregierung, die den Weg zu landesweiten Wahlen im Dezember ebnen soll. Die privaten Rettungsaktionen für Migranten sind politisch umstritten.
(SDA)