2,4 Millionen Familien haben im vergangenen Jahr Hunger gelitten, das sind eine Million mehr als vor Beginn der Krise 2007, wie eine am Samstag veröffentlichte Studie des Statistikamts Censis ergab.
Die Lebensmittelausgaben der Italiener seien im Zeitraum zwischen 2007 und 2014 um 12,9 Prozent gesunken. Die süditalienischen Regionen Apulien, Kampanien und Sizilien seien jene mit dem höchsten Prozentsatz an Familien, die hungern, geht aus der Studie hervor. Sie wurde in Mailand bei der dem Thema Ernährung gewidmeten Expo vorgestellt.
Die Italiener können auch nicht mehr so viel sparen wie früher. Lediglich ein Drittel der Italiener ist in der Lage, einen Teil des Einkommens zur Seite zu legen. 45 Prozent behaupten dagegen, ihr Einkommen genüge nur knapp, um die Monatsausgaben zu decken, ergab eine Untersuchung der Börsenaufsichtsbehörde Consob.
15 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten in diesen Krisenjahren auf ihre Ersparnisse zurückgreifen müssen, um sich über Wasser zu halten.
Elf Prozent erklärten, sie hätten sich verschulden müssen. Vor allem Italiener mit einem niedrigen Bildungsniveau haben die grössten Probleme, Geld zu sparen. 41 Prozent der italienischen Familien waren Ende 2014 verschuldet. 25 Prozent wegen eines Wohnungskaufs, 21 Prozent, weil sie Waren wie Autos und Möbel erworben hatten.