Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch meldete, hielten sich fast 2000 Menschen in dem Hotspot im Bezirk Imbriacola auf, der eigentlich nur für 350 Personen ausgelegt ist. Allein in der Nacht und am Morgen seien drei Boote mit Migranten eingetroffen, die nach eigenen Angaben aus Syrien, Ägypten, dem Sudan und diversen westafrikanischen Staaten stammten. Zwei der Boote hätten in Tunesien und eines in Libyen abgelegt.
Die Insel liegt gut 200 Kilometer südlich Siziliens und nur 150 Kilometer östlich von Tunesien. Am zweiten Juli-Wochenende hatten die Behörden schon einmal begonnen, das vermüllte Camp zu räumen, und die Marine brachte mehr als 1000 Menschen nach Sizilien.
Die Turiner Tageszeitung «La Stampa» berichtete am Mittwoch, dass die Behörden strikt darauf achteten, dass kein einziger Migrant in den von Touristen besuchten Teil des nur acht Kilometer langen Eilands gelangt. Neue Wachtürme wurden errichtet, Soldaten seien dort im Einsatz. «Die Insel hält stand. Es ist ein Problem, von dem die Touristen zum Glück nichts merken», sagte Lampedusas Bürgermeister Filippo Mannino.
Diese hatten dem Zeitungsbericht zufolge andere Probleme: Weil Bankautomaten und Kartenzahlsysteme gerade nicht funktionierten, seien einige auf Tagestrip nach Palermo (Sizilien) gereist, um Bargeld abzuheben.
(SDA)