Hier gingen Zehntausende Menschen auf die Strasse, um gegen Faschismus und Rassismus zu protestieren. In Mailand demonstrierten populistische Rechtsparteien.
Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden in Rom für die Anti-Rassismus-Demonstration ergriffen, an der sich mehrere Spitzenpolitiker des Landes beteiligten, darunter Ministerpräsident Paolo Gentiloni und sein Vorgänger und Sozialdemokraten-Chef Matteo Renzi.
Die Kundgebung wurde als Reaktion auf die Attacke eines 28-jährigen Schützen auf sechs Afrikaner im mittelitalienischen Macerata vor drei Wochen organisiert. Im Vorfeld der Demonstration wurden 18 Aktivisten der rechtsextremen Organisation Forza Nuova identifiziert, bei ihnen wurden Fahnen, Wahlplakate sowie Sprayflaschen beschlagnahmt.
Zehntausende Anhänger rechtspopulistischer Parteien versammelten sich seit dem frühen Samstagnachmittag auf dem Domplatz in Mailand zu einer Anti-Migration-Kundgebung mit dem Slogan «Zuerst die Italiener».
Angeführt wurde die Demonstration von Lega-Chef Matteo Salvini und von der Vorsitzenden der Rechtspartei «Brüder Italien» (FdI), Giorgia Meloni. Mehrere Schwergewichte des Mitte-Rechts-Lagers beteiligten sich an der Demonstration in Mailand. Politische Demonstrationen verschiedener Parteien fanden auch in Turin und Palermo statt.
In den vergangenen Wochen hatte es bei Demonstrationen mehrfach Zusammenstösse zwischen Antifaschisten und Sicherheitskräften mit Festnahmen und Verletzten gegeben.
Bei Zusammenstössen in Turin mit linken Demonstranten wurden am Donnerstagabend drei Polizisten verletzt und zwei Studenten festgenommen. Die Studenten hatten an einer Kundgebung gegen eine Versammlung der rechtsextremen Bewegung CasaPound teilgenommen. Bis Freitag können die Parteien noch Wahlkampfveranstaltungen abhalten.
Am 4. März sind rund 51 Millionen Italiener aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Umfragen sehen das Mitte-Rechts-Bündnis mit Salvinis Lega, der Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und anderen Rechtsparteien vorne.
Der sozialdemokratischen Regierungspartei PD droht eine herbe Niederlage. Es wird erwartet, dass viele Wähler aus Protest für die populistische Fünf-Sterne-Partei stimmen und diese stärkste Einzelpartei wird.