Ist das noch Kunst?
Sie öffnen Gräber und holen Leichen nach Berlin

Der Umgang mit den Leichen von Flüchtlingen verstosse gegen «jede Form des Anstands», erklärt eine Künstler-Gruppe in Deutschland. Die Aktivisten exhumieren nun Tote und holen sie für würdige Bestattungen nach Berlin.
Publiziert: 17.06.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:50 Uhr
Die Toten kommen nach Europa
2:16
:Die Toten kommen nach Europa

Mitten in Berlin, direkt vor dem Bundeskanzleramt, planen die Künstler der Gruppe «Zentrum für politische Schönheit» ein Massenbegräbnis. Kommenden Sonntag wollen sie mit Baggern anrücken und tote Flüchtlinge bestatten.

Mit der Kampagne «Die Toten kommen» wollen die Aktivisten auf das Leid der Tausenden Flüchtlinge aufmerksam machen, die auf ihrem Weg nach Europa sterben.

Der Umgang mit den Leichen verstosse gegen «jede Form des Anstands», würden mehrere Stichproben zeigen. 

So seien im Mai 2015 17 Leichen in Müllsäcke gepackt und in einer Kühlkammer im sizilianischen Augusta übereinander geworfen worden.

Nur Monate davor hätten die Behörden in Catania (I) die sterblichen Überreste von 13 vermissten Flüchtlingen entdeckt - darunter Kinder. Aufgrund von «bürokratischen Hürden» hätten ihre Leichen acht Monate in einer Lagerhalle gelegen.

Für ihre Aktion ernten die Aktivisten viel Zuspruch - auch finanziell. Über 30'000 Euro hat ein Spendenaufruf seit Anfang Woche gebracht. 

Mit dem Geld seien menschenunwürdige Grabstätten geöffnet und exhumierte Körper in Leichenwagen nach Deutschland geholt worden. In Berlin sollen sie im Beisein ihrer Angehörigen ihre letzte Ruhe finden. (mad)

Italien fordert rasche Lösungen im Umgang mit Flüchtlingen

Der italienische Innenminister hat vor Treffen der EU-Innenminister zur Verteilung von Flüchtlingen eine rasche Lösung gefordert. Es gelte, «einen politischen Bankrott Europas zu verhindern», sagte Angelino Alfano in Luxemburg.

Der amtierende EU-Ratsvorsitzende, der lettische Innenminister Rihards Kozlovskis, erwartet eine «sehr harte Diskussion». Es gebe «sehr unterschiedliche Meinungen», sagte er.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière warnte seinerseits vor einem Ende der Freizügigkeit in Europa Angesichts des Streits der EU-Staaten um die Aufnahme von Flüchtlingen.

Bei dem Treffen in Luxemburg wird über den Vorschlag der EU-Kommission beraten, 40'000 Flüchtlinge aus den Mittelmeerländern Italien und Griechenland über Quoten auf andere EU-Staaten zu verteilen. Das Vorhaben stösst insbesondere bei einer Reihe von Ländern aus Osteuropa auf Widerstand. (SDA)

Der italienische Innenminister hat vor Treffen der EU-Innenminister zur Verteilung von Flüchtlingen eine rasche Lösung gefordert. Es gelte, «einen politischen Bankrott Europas zu verhindern», sagte Angelino Alfano in Luxemburg.

Der amtierende EU-Ratsvorsitzende, der lettische Innenminister Rihards Kozlovskis, erwartet eine «sehr harte Diskussion». Es gebe «sehr unterschiedliche Meinungen», sagte er.

Der deutsche Innenminister Thomas de Maizière warnte seinerseits vor einem Ende der Freizügigkeit in Europa Angesichts des Streits der EU-Staaten um die Aufnahme von Flüchtlingen.

Bei dem Treffen in Luxemburg wird über den Vorschlag der EU-Kommission beraten, 40'000 Flüchtlinge aus den Mittelmeerländern Italien und Griechenland über Quoten auf andere EU-Staaten zu verteilen. Das Vorhaben stösst insbesondere bei einer Reihe von Ländern aus Osteuropa auf Widerstand. (SDA)

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