Israel
Lawrow sorgt mit Nazi-Vergleich in Israel für Empörung

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat mit einem Nazi-Vergleich in Bezug auf den Ukraine-Krieg in Israel für Empörung gesorgt.
Publiziert: 02.05.2022 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2022 um 12:05 Uhr
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat mit einem Nazi-Vergleich für Empörung gesorgt. Foto: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa
Foto: Alexander Zemlianichenko

Die Regierung in Jerusalem verlangte eine Entschuldigung und bestellte den russischen Botschafter am Montag zum Gespräch ein. Lawrow hatte am Sonntagabend im italienischen Fernseher Rete4 die russische Kriegsbegründung wiederholt, in der Ukraine seien Nazis am Werk.

Als Gegenargument werde gesagt: «Wie kann es eine Nazifizierung geben, wenn er (der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj) Jude ist? Ich kann mich irren. Aber Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heisst überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.»

Lapid empfiehlt den Blick ins Geschichtsbuch

Israels Aussenminister Jair Lapid sprach am Montag von einer «unverzeihlichen, skandalösen Äusserung, einem schrecklichen historischen Fehler». «Wir erwarten eine Entschuldigung.» Lapid fügte hinzu: «Meinen Grossvater haben nicht Juden umgebracht, sondern Nazis.»

Er empfahl Lawrow, in ein Geschichtsbuch zu schauen. «Die Ukrainer sind keine Nazis. Nur die Nazis waren Nazis. Nur sie haben die systematische Vernichtung der Juden vorgenommen.» Der Leiter der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dajan, nannte Lawrows Äusserungen «absurd, wahnhaft, gefährlich und verachtenswert».

Israel hat traditionell sowohl zu Russland als auch zur Ukraine gute Beziehungen. Seit Beginn des russischen Angriffs bemüht sich die Regierung um eine Vermittlung.

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(SDA)

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