Terror-Alarm in Berlin! Am Dienstagabend um 18.35 Uhr brettert der Iraker Sarmad A. (30) mit seinem Opel Astra auf der Stadtautobahn mehrere Motorradfahrer um. Anschliessend drohte er mit einer vermeintlichen Bombe.
Zurück bleiben mehrere verletzte Personen, wovon sich eine im künstlichen Koma befindet. Warum Sarmad A. ausgerechnet Motorradfahrer angriff, ist derzeit noch unklar.
Horrorfahrt mit Schwerverletzten
Die Amokfahrt beginnt im Bereich des Innsbrucker Platzes, wo Sarmad A. einen Feuerwehrmann auf seinem Roller rammte. Der Mann musste mit schweren Kopfverletzungen ins Spital eingewiesen werden.
Zu einem zweiten Crash kommt es anschliessend im Bereich der Detmolderstrasse, wo er einen weiteren Motorradfahrer überfährt.
Das vorläufige Ende nimmt seine Amokfahrt mit einem dritten Zusammenstoss – diesmal auf der Höhe der Albionstrasse. Laut Bild rast Sarmad A. hier gleich zwei Motorradfahrer um und steigt anschliessend aus dem Wagen aus.
«Allahu Akbar» schreiend hievt er eine Metallkiste auf das Dach seines Wagens und weist die Leute darauf hin, dass sie sich keinesfalls nähern sollen – ansonsten würden sie sterben. Für Passanten ist klar: der Iraker droht mit einer Bombe.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagt: «Der mutmassliche Angreifer hat ‹quasi Jagd› auf Motorradfahrer gemacht. Getroffen hat er zwei Motorradfahrer und einen Rollerfahrer. Die Motorradfahrer und ein Auto sind gerammt worden, ein weiterer Wagen wurde gestreift. Die Kollisionen sind als gezielte Anschläge zu werten.»
Weiter heisst es, dass aufgrund der Umstände nicht von einem zufälligen Unfallgeschehen auszugehen ist. Ein Motorradfahrer erlitt schwerste Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule.
Weitere Bombe im Kofferraum
Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei der Metallkiste lediglich um eine normale Werkzeugkiste, wie die Polizei durch Röntgenaufnahmen herausfinden konnte.
Eine weitere vermeintliche Bombe befand sich im Kofferraum des Wagens. Auch hier konnten die Beteiligten Entwarnung geben: Sie fanden keinerlei Spuren von Sprengstoff.
Terrorist darf nicht abgeschoben werden
Vor der Tat postete Sarmad A. auf seinem Facebook-Account ein Bild von sich, wie er vor einem Opel Astra posiert. Dieses Auto soll später sechs Menschen schwer verletzen. Unter seinem Post kommentiert er: «Lob sei Gott für diesen und jeden Fall.»
Berlins Innensenator Andreas Geisel meldet sich zum Vorfall zu Wort: «Nach jetzigem Stand der Erkenntnisse gehen wir von einem islamistischen Anschlag aus.» Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft und Polizei teilten ausserdem mit, dass es Hinweise auf eine psychische Labilität gebe.
Aus Ermittlerkreisen ist bekannt, dass Sarmad A. zu einem als Gefährder bekannten Islamisten Kontakt hatte. Der Kontakt fand im vergangenen Jahr statt, als Sarmad A. mit dem Islamisten in der gleichen Flüchtlingsunterkunft wohnte. Laut dem Berliner Tagesspiegel wird der Gefährder dem IS zugeordnet.
Ursprünglich kam der 30-jährige Iraker Sarmad A. als Asylbewerber nach Deutschland. Sein Asylantrag wurde anschliessend abgelehnt, weshalb er in Deutschland nur geduldet ist. Daher kann er auch nicht einfach ausgeschafft werden. Laut seinen Posts auf Facebook hielt er sich bereits 2016 in Deutschland auf.
Agressiv und gewaltbereit
Der Hausmeister beschreibt Sarmad A. als häufig aggressiv und sehr laut. Seine Nachbarn beschreiben den 30-Jährigen gegenüber Bild als gewaltbereit: «Am Morgen des Anschlages hat er immer wieder Allahu Akbar geschrien. Ausserdem brüllte er ‹ihr werdet sehen›.» Laut Nachbarn war die Polizei bereits vor zwei oder drei Wochen im Wohnkomplex und suchte nach Sarmad A. Die Gründe hierfür sind noch unklar.
Am Mittwoch musste Sarmad A. zur Haftvorführung wegen versuchten Mordes in mindestens drei Fällen antreten. (myi)