Ungeachtet des von der Anti-IS-Koalition ausgeübten Drucks sei die Miliz weiterhin in der Lage, ihren Kämpfern ausserhalb der Konfliktzone in Syrien und im Irak Gelder zukommen zu lassen. Der Transfer der entsprechenden Summen sei schwer aufzudecken, weil er häufig in kleinen Beträgen erfolge.
Die Finanzierungsquellen des IS sind dem Bericht zufolge weiterhin die Einnahmen aus dem Ölgeschäft und die Steuern, welche die Dschihadisten der Bevölkerung in den von ihnen kontrollierten Gebieten auferlegen. Die finanzielle Lage des IS verschlechtere sich aber zusehends aufgrund des militärischen Drucks.
Die Miliz sei nach wie vor in der Lage, Angriffe ausserhalb des Nahen Ostens zu motivieren und zu ermöglichen, hiess es weiter. Das gelte beispielsweise für Europa, das für die Extremisten weiterhin eine vorrangige Rolle spiele.
Die Dschihadisten bemühen sich den UNO-Experten zufolge auch, ihren Einfluss in Südostasien zu verstärken. Das zeigten die jüngsten Kämpfe im Süden der Philippinen.
Der Zustrom «ausländischer Terrorkämpfer» nach Syrien und in den Irak nehme indes ab. Aus den dortigen Kampfgebieten zögen zunehmend jugendliche IS-Kämpfer ab. Diesen Rückkehrern müsse besondere Aufmerksamkeit gelten, weil sie über Erfahrungen im Kampf und mit extremer Gewalt verfügten.
Der hartnäckige Widerstand der Dschihadisten bei der Rückeroberung der irakischen Grossstadt Mossul durch die Anti-IS-Koalition im Juli zeige, dass die Kommando- und Kontrollstruktur des IS nicht vollständig zusammengebrochen sei. Die Gruppe stelle weiterhin eine erhebliche militärische Bedrohung dar.