Zu dem mutmasslichen Anschlag auf den Airbus A321 über der ägyptischen Sinai-Halbinsel heisst es in dem am Mittwoch verbreiteten Magazin weiter, am Flughafen des ägyptischen Badeortes Scharm el-Scheich sei ein Weg gefunden worden, um die Sicherheitskontrollen zu überwinden. Die Bombe sei an Bord der Maschine geschmuggelt worden.
Alle 224 Menschen an Bord des Flugzeugs wurden am 31. Oktober getötet. Der russische Geheimdienst FSB geht von einem Bombenattentat aus.
Der russischen Tageszeitung «Kommersant» zufolge soll sich die Bombe im Passagierbereich des Airbus befunden haben. Eine Untersuchung der Wrackteile lasse den Schluss zu, dass der Sprengsatz möglicherweise unter einem Sitz am Fenster gelegen habe, zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Informanten aus dem Umfeld der Ermittlungen. Demnach habe sich die Detonation im hinteren Bereich der Kabine nahe den Tragflächen und nicht im Frachtraum ereignet.
Die Bombe sei aus «professioneller Munition» hergestellt worden, etwa Plastiksprengstoff, sagte ein Insider der russischen Agentur Interfax zufolge. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass ein Mitarbeiter des Flughafens in Scharm el-Scheich die Bombe kurz vor dem Start des Ferienfliegers an Bord gebracht habe.
Die russischen Behörden würden davon ausgehen, dass der Zeitzünder auf etwa eine Stunde eingestellt gewesen sei. Das ergebe sich aus dem verzögerten Start des Flugzeugs und der Explosion 23 Minuten nach dem Abheben. Laut Geheimdienstchef Alexander Bortnikow hatte die selbst gebaute Bombe eine Sprengkraft von bis zu einem Kilogramm TNT.
Laut «Dabiq» wollte der IS ursprünglich ein Flugzeug aus einem Land angreifen, das zu der Koalition gehört, die unter US-Führung IS-Stellungen in Syrien und im Irak bombardiert. Nachdem aber auch die russische Luftwaffe in den Krieg in Syrien eingegriffen habe, seien die Pläne geändert worden, heisst es.
Darüber hinaus erklärt der IS in seinem Internetmagazin «Dabiq» vom Mittwoch, zwei in Syrien entführte ausländische Geiseln getötet zu haben. Dabei handelt es sich offenbar um einen Norweger und einen Chinesen.
In einer früheren Ausgabe von «Dabiq» hatte die IS-Terrormiliz Fotos von zwei Geiseln aus Norwegen und China veröffentlicht. Demnach lebte der 48-Jahre alte Norweger zuletzt in Oslo, der 50-Jährige Chinese kommt aus Peking. Die Extremisten drohten, die beiden umzubringen, wenn kein Lösegeld gezahlt wird.
Die norwegische Regierung lehnte eine Lösegeldzahlung jedoch ab. Ihr zufolge war der Norweger im Januar in der nordsyrischen Provinz Idlib verschleppt worden.
Die Gefangenen seien von den «Nationen und Organisationen der Ungläubigen aufgegeben» worden, heisst es in der neuen Ausgabe von «Dabiq». Der IS hatte in der Vergangenheit mehrfach ausländische Geiseln enthauptet und dazu Videos mit grausamen Aufnahmen veröffentlicht. Die Opfer waren Journalisten und Entwicklungshelfer.
Auch zu der Terrorserie in Frankreich bekannte sich der IS erneut. «Acht Ritter haben Paris in die Knie gezwungen», schreiben die Extremisten.