An der bei Tagesanbruch begonnenen Operation sind demnach neben der Armee auch schiitische Milizen und sunnitische Stämme beteiligt. Insgesamt sollen für die Offensive 10'000 Mann mobilisiert worden sein.
Die vor allem von Sunniten bewohnte Provinz Al-Anbar ist eine der wichtigsten Hochburgen der IS-Terrormiliz. Die Extremisten hatten im vergangenen Mai die Provinzhauptstadt Ramadi eingenommen. Sie kontrollieren mit Falludscha auch die zweite wichtige Stadt der Provinz.
Bewohner Falludschas und Ramadis berichteten über schwere Bombardements in den frühen Morgenstunden. In Sicherheitskreisen hiess es, auch IS-Kämpfer hätten Raketen abgefeuert und mehrere Autobomben vor Armee-Stellungen gezündet.
Die Armee hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach den Beginn einer Offensive in Al-Anbar verkündet, ohne dass sie den IS tatsächlich zurückdrängen konnte.
Anbar liegt westlich von Bagdad, ist die grösste Provinz des Irak und wird mehrheitlich von Sunniten bewohnt. Viele von ihnen stehen der schiitisch geführten Zentralregierung in Bagdad nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit kritisch gegenüber.
Dies erleichterte den sunnitischen Extremisten des IS den Vormarsch in der Region. Experten gehen davon aus, dass die Provinz nur zurückerobert werden kann, wenn sich die sunnitischen Stämme auf die Seite der Zentralregierung schlagen und gegen den IS stellen.