IS-Terrormiliz bekennt sich zu Anschlägen auf Moscheen
Blutbad im Jemen

Bei zwei Moscheen in Jemens Hauptstadt Sanaa wurden Selbstmordanschläge verübt, 142 Menschen verloren ihr Leben. Die Terrormiliz IS bekennt sich zum Blutbad und droht mit weiteren Attentaten.
Publiziert: 20.03.2015 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 03:34 Uhr

Grauenvolle Bilder aus dem Jemen, wo seit Jahren politisches Chaos und Gewalt herrschen! Und wieder ist die IS-Terrormiliz verantwortlich für mindestens 142 Todesopfer und über 351 Verletzte. Die Attentäter griffen an zwei Orten an. Zunächst sprengte sich ein Terrorist in der Badr-Moschee im Süden der Hauptstadt Sanaa in die Luft. Ein weiterer zündete dort einen Sprengsatz, als die Gläubigen in Panik aus dem Gotteshaus flohen.

Der zweite Selbstmordanschlag richtete sich gegen die Al-Haschusch-Moschee im Norden von Sanaa. Beide Moscheen werden von Anhängern der schiitischen Huthi-Miliz besucht.

Erstmals bekannte sich die IS-Miliz zu Anschlägen im Jemen. Diese Attentate seien «nur die Spitze des Eisbergs», heisst es in dem im Internet veröffentlichten Bekennerschreiben der sunnitischen Terroristen. Damit wolle der IS den iranischen «Plan im Jemen» durchkreuzen. Der Iran wird nämlich verdächtigt, die schiitische Huthi-Miliz im Konflikt mit Jemens Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi unterstützt zu haben. Die Huthi-Miliz war seit letztem Sommer nach Sanaa vorgerückt, im Januar übernahm sie den Präsidentenpalast und die Kont­rolle über die Hauptstadt. Sie zwang Hadi zum Rücktritt und stellte ihn unter Hausarrest. Das Parlament wurde aufgelöst.

Ein Sprecher des US-Präsidenten Barack Obama sagte gestern, er könne nicht bestätigen, dass die Anschläge auf das Konto der IS-Terrormiliz gingen. Golfstaaten wie Saudi-Arabien fürchten, Jemen könnte als Staat scheitern und zum sicheren Hafen für Gruppen wie IS oder Al Kaida werden.

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