Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist offenbar erneut in die nordsyrische Grenzstadt Kobane vorgestossen. In der Nacht habe es in mehreren Gebieten der Kurdenstadt schwere Kämpfe zwischen kurdischen Einheiten und den Extremisten gegeben.
Dies berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der Vorstoss habe in der Nacht mit einer Autobombe nahe der Grenze zur Türkei begonnen. Dabei seien Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden. Der kurdischen Milizarmee zufolge griffen die IS-Kämpfer von drei Seiten an.
Die an der türkischen Grenze gelegene Stadt Kobane war im Herbst und Winter Schauplatz heftiger Kämpfe und wurde im Januar mit Unterstützung von Luftangriffen einer US-geführten Militärallianz von den kurdischen Kämpfern zurückerobert.
Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle stützt sich in Syrien auf ein Netzwerk von Informanten, ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.
Kämpfe auch in Hassake
Wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte, eroberten IS-Kämpfer am Donnerstag auch Teile der nordsyrischen Stadt Hassake. Die Dschihadisten seien über Nacht in die Stadt vorgerückt und hätten in heftigen Gefechten zwei Stadtviertel erobert. Mindestens 30 regierungstreue Soldaten und 20 IS-Kämpfer seien getötet worden.
«Die schweren Kämpfe dauern an», sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Provinzhauptstadt Hassake ist aufgeteilt in ein von den Kurden und ein von regierungstreuen Kämpfern kontrolliertes Gebiet. (SDA)