IS bekennt sich zum Anschlag in Indonesien
Die Schock-Bilder aus Jakarta im Video

Publiziert: 14.01.2016 um 06:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:02 Uhr

Bei einem bewaffneten Angriff in der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind heute sieben Menschen getötet worden. Zwei von ihnen sind Passanten. Auch fünf Attentäter seien unter den Toten, sagt Polizeisprecher Mohammad Iqbal.

Kurz nach Beendigung der Attacke durch die Polizei bekannte sich die Terrormiliz des Islamischen Staats (IS) zur Tat. Ziel des Angriffs seien «Ausländer und Sicherheitskräfte, die sie beschützen sollten», gewesen, heisst es in einer Meldung der Nachrichtenagentur Aamaak, die dem IS nahesteht.

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Nach mehreren Detonationen waren auch Schüsse zu hören. Auf Fotos vom Anschlagsort ist ein Angreifer zu sehen, der auf Polizisten oder Passanten schiesst. Die Beamten lieferten sich Schusswechsel mit den Angreifern.

Ziel des Anschlags, der um 10.30 Uhr Ortszeit begonnen hatte, war unter anderem ein Starbucks-Café. In einem Kino, das ebenfalls in dem Gebäude untergebracht ist, sei es zu Schiessereien mit Sicherheitskräften gekommen, sagt ein Polizeisprecher. Eine der Explosionen ereignete sich in der Nähe eines UN-Gebäudes. Auch eine Polizeistation wurde beschädigt. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Ausländer als Geiseln genommen

Im Starbucks-Café sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft, wie die Polizei erklärt. Zwei zunächst draussen wartende Bewaffnete seien dann in das Lokal gegangen, wo sie einen Niederländer und einen Algerier als Geiseln genommen hätten. Ein Indonesier habe versucht, dem Niederländer zu helfen, sagt Polizeisprecher Anton Charliyan. Beide seien von den Angreifern erschossen, der Algerier sei dabei verletzt worden. Anschliessend sei die Polizei gekommen und habe die Angreifer getötet.

Bei dem getöteten Niederländer handelt es sich offenbar um einen Uno-Mitarbeiter. Das niederländische Aussenministerium erklärte heute Morgen noch, er sei schwer verletzt.

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Einer der mutmasslichen Terroristen ist mit einer Pistole bewaffnet.
Foto: Keystone

Mindestens sechs Detonationen waren nahe des Einkaufszentrums Sarinah im Zentrum Jakartas zu hören gewesen. Inzwischen sei «alles unter Kontrolle», teilt die Polizei mit. «Wir hoffen, die Bevölkerung bleibt ruhig und wachsam gegenüber möglichen Drohungen», sagt der Minister für Sicherheitsfragen, Luhut Pandjaitan, vor Journalisten.

Paris als Vorbild?

«Wie es aussieht, ist die Gruppe dem Vorbild der Anschläge von Paris gefolgt», sagt Polizeisprecher Charliyan. Die Angreifer stammten aus Solo in Java.

Erst vor wenigen Wochen waren in Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen von Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

Das Land, in dem weltweit zahlenmässig die meisten Muslime leben, war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer schwerer Bombenanschläge. Allein bei einem Attentat auf der Ferieninsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet.

Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor. In den vergangenen Jahren hatten diese ihre Anschläge vor allem gegen innere «Feinde des Islam», vor allem die Polizei, gerichtet. Seit 2009 hatte es keine Anschläge mehr gegen Ausländer gegeben. (noo/SDA)

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