Das ist Futter für die Kritiker strikter Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus: Mehrere katholische Bischöfe und Kardinäle zweifeln die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus an.
Aber nicht nur das: Sie sehen hinter der Coronakrise in Tat und Wahrheit gar eine Verschwörung geheimer Kräfte mit dem Ziel, eine «Weltregierung» zu schaffen. Das schreiben sie in einem «Aufruf an die Kirche und die Welt», der derzeit für viel Kritik sorgt.
Impfgegner und Verschwörungstheoretiker
Hinter dem Schreiben stecken Bischöfe um den Erzkonservativen Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller. Der war bis 2017 Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan und erklärter Kritiker von Papst Franziskus.
Das Dokument unterschrieben haben aber auch rechte Journalisten wie der umstrittene österreichische FPÖ-Mann Albert Engelmann. Oder der Verschwörungstheoretiker und Impfgegner Robert Francis Kennedy Jr., Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy. Unterstützt wird der Appell zudem von Organisationen aus Italien und den USA, die sich gegen Abtreibung und Impfungen stark machen.
Impfstoff aus toten Föten?
Die Männer kritisieren in dem offenen Brief, dass mithilfe der Corona-Pandemie Grundfreiheiten und unveräusserliche Rechte der Bürger verletzt würden. Die Medien sorgten für einen ungerechtfertigten «Alarmismus», zudem wittern sie eine «Einmischung von fremden Mächten». «Diese illiberalen Steuerungsversuche sind der beunruhigende Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht.»
Und dann warnen sie auch noch davor, «dass es für Katholiken moralisch inakzeptabel ist, sich mit Impfstoffen behandeln zu lassen, zu deren Herstellung Material von abgetriebenen Föten verwendet wird», so die Gruppe. Belege oder konkretere Angaben zu den Vorwürfen werden indes keine aufgeführt. Das Schreiben wurde am 7. Mai veröffentlicht. (fr)